25hours-CEO Christoph Hofmann:
Christoph Hoffmann, das Hotel in Florenz ist das erste 25hours, das nach der eigentlichen Corona-Pandemie eröffnet wurde. Läuft alles wie früher oder haben sich Planung und Opening verändert?
Die Planung hat sich verzögert. Während der harten Zeit des Lockdowns war die Baustelle lahmgelegt. Aber aus Betreibersicht war das eher positiv, da wir das Hotel nun in einer guten Zeit hochfahren können. Eine grosse Herausforderung ist der lokale Markt, das ist ganz anders als in Berlin, Zürich oder Hamburg. Florenz hat nur 400 000 Einwohner und die Hemmschwelle, ein lokales Hotel zu besuchen, ist recht gross. Wir versuchen, mit Events das Interesse zu wecken. Mit dem Restaurant und der Bar haben wir schon grössere Akzeptanz gefunden.
Wie waren die ersten Tage nach der Eröffnung? Ist schon eine grosse Nachfrage zu verzeichnen?
Das Haus ist noch nicht voll, aber es geht bergauf. Die Nachfrage kommt aus den Nachbarländern Deutschland, Österreich, Schweiz und aus dem 25hours-Kosmos. Noch fehlen uns die internationalen Zielgruppen, die asiatischen Zielgruppen fallen komplett aus, der US-Markt läuft zögerlich. Wir haben uns auf der wirtschaftlichen Ebene Zeit genommen, dass wir nicht von heute auf morgen eine Wahnsinns-Belegung haben müssen.
Das Design folgt Dantes Dichtung «Die Göttliche Komödie». Es gibt Zimmer im himmlischen Paradies oder in der lodernden Hölle. Wie kommt das bei den Gästen an?
Es ist ein ganz anderes 25hours und es war eine Herausforderung, die 25hours-Idee umzusetzen, die der Pracht und Geschichte von Florenz gerecht wird. Wir versuchen, jedem Gast die Möglichkeit zu geben, das Zimmer selbst auszusuchen und derzeit gibt es mehr Interesse am Inferno. Die Zimmer sind mit den extremen Farben und schweren Samtvorhängen spektakulärer als die sanften und hellen Paradiso-Räume.
«Das Hotel in Florenz ist ein Urban-Leisure-Produkt.»
Welche Erwartungen sind mit dem Hotel insgesamt verbunden?
Wir beginnen eine neue Ära von Stadthotels. Das Haus in Florenz ist deutlich stärker getrieben von Freizeit und Erholung. Es ist definitiv kein Businesshotel mehr, anders als Köln, Düsseldorf, Zürich oder Frankfurt. Es liegt mitten im Zentrum der Stadt mit vielen Monumenten, wir haben einen kleinen Pool und kooperieren mit Weingütern. Das Hotel ist ein Urban-Leisure-Produkt. Das wollen wir künftig noch stärker machen. Der Markt verändert sich.
Wie laufen die Vorbereitungen auf die zweite Neueröffnung in diesem Jahr in Dubai?
Das Hotel wird der Hammer, die Eröffnung ist für den Dezember geplant. Das Haus mit 434 Zimmern ist auch Leisure-getrieben. Die Dachterrasse ist 2000 Quadratmeter gross, wir haben dort einen riesigen Pool und ein Restaurant. Es ist unser erstes 5-Sterne-Hotel, damit können wir uns in Dubai besser positionieren. Insgesamt wird es ein extrem spannendes Projekt.
Quelle & Copyright: AHGZ, Deutschland, September 2021, Autor Rolf Westermann