«Es ist unser Ziel, das Hotel zum Erfolg zu führen»

«Es ist unser Ziel, das Hotel zum Erfolg zu führen»

«Hotelier»-Gespräch mit Luzi und Simona Seiler, Direktionspaar im Parkhotel Margna

Mitte Dezember 2021. Das Parkhotel Margna in Sils im Engadin wurde nach umfassender Renovierung wieder geöffnet. 26 Millionen Franken flossen in die Erneuerung des 4-Sterne-Superior-Hotels. Das «Margna» hat eine grosse Geschichte, denn das alte Patrizierhaus wurde 1817 erbaut – vom damaligen Zuckerbäcker Johann Josty. Geführt wird das Haus seit 2017 von Luzi und Simona Seiler. Ein Gespräch.


Luzi Seiler, wie sind Sie eigentlich ins Oberengadin gekommen?

Die Gegend hat uns einfach sehr gut ge­­fallen. Wir haben früher immer Ferien im «Waldhaus» gemacht.


Bei der heutigen Konkurrenz?

(lacht) Ja, bei der Konkurrenz! Wobei ich das «Waldhaus» überhaupt nicht als Konkurrenz sehe, denn es ist ja auch Teil meiner Familie. Als kleiner Bub durfte ich den Minigolfplatz im «Waldhaus» hüten.

Wie sind Sie denn familiär mit den «Waldhaus»-Inhabern Kienberger und Dietrich verbandelt?

Meine Grossmutter war die Cousine von Rita Kienberger aus der Besitzerfamilie. So hatte ich schon als Kind eine persönliche Beziehung zum Engadin und insbesondere zu Sils.


Seit 2017 führen Sie – zusammen mit Ihrer Frau Simona – das Park­hotel Margna.

Es war immer mein Traum, ein Hotel zu führen. Schon während der Kochlehre träumte ich davon. Eines Tages kam Fritz Erni, mein damaliger Chef im Art Deco Hotel Montana in Luzern, zu mir. «Wir suchen eine Direktion im Parkhotel Margna in Sils», sagte er. Fritz Erni war und ist nach wir vor Verwaltungsrat im «Margna». «Bist du interessiert?», fragte er mich. Ich war damals Mitglied der Ge­­schäfts­leitung im «Montana» in Luzern, und es war gar nicht meine Absicht, Lu­­zern zu verlassen. Auch Simona fühlte sich in Luzern sehr wohl. Trotzdem stellten wir uns dem Bewerbungsprozess.

Simona Seiler: Ich arbeitete damals als Personalchefin im Radisson Blu Hotel in Luzern.

Luzi Seiler: Vor meinem Engagement im «Montana» war auch ich im «Radisson Blu» in Luzern tätig.

Sie haben die Hotelfachschule Luzern (SHL) absolviert.

Richtig. Auch Simona ist Absolventin der SHL.


Und da haben Sie sich kennen und lieben gelernt.

Genau!

Liebe auf der ersten oder spätestens auf den zweiten Blick?

Simona Seiler (lacht): Nein, so war es nicht ganz. Ich habe die Schule früher ab­­geschlossen als Luzi. Ich war dann auch Dozentin für Personaladministration an der SHL. Viertes Semester. Und Luzi sass als Student in der Klasse, die ich unterrichtete.

Schöne Geschichte: Junge, attraktive Dozentin verliebt sich in jungen Studenten

Luzi Seiler: Eines Tages hatte ich ein Problem im Zusammenhang mit einer Prüfung zum Thema Personalmanagement. Simona korrigierte die Prüfung. Jedenfalls war ich mit der Dozentin nicht einverstanden. Ich mit meinen 1,93 Metern stand am Tisch von Simona. Sie sass am Tisch und schaute hinauf. «Jetzt muss ich aber aufstehen, sodass wir auf Augenhöhe zusammen sprechen können», sagte sie.

Simona Seiler: Ich bin ja nur 1,60 Meter gross …

Luzi Seiler: Simona stand auf mit der Bemerkung: «Das hat jetzt aber nicht sehr viel gebracht» – und sie setzte sich wieder an den Tisch. Doch sie blieb hart und ging auf meine Beanstandungen nicht ein.


Sie haben dann aber trotzdem geheiratet.

Luzi Seiler (lacht): Ja, wir haben 2017 ge­­heiratet, zwei Tage vor unserem Wechsel ins Parkhotel Margna.

Schnell heiraten und dann gleich ein Hotel im Engadin übernehmen … Sie haben auch Kinder.

Luzi Seiler: Die beiden Kinder sind aber in Luzern auf die Welt gekommen. Sie waren damals ein- und dreijährig.


Luzi Seiler, Sie haben ja eine Lehre als Koch gemacht. Wo war das?

Im «Waldhaus» in Sils. Nach der Kochlehre ging ich für ein Jahr zu Anton Mosimann nach London. Nach London folgte ein Aufenthalt in Amerika.

Simona Seiler, Sie sind gebürtige Luzernerin.

So ist es. Ich bin in der Stadt Luzern aufgewachsen, habe hier die Schulen besucht.


Und Ihre Eltern hatten oder haben ein Hotel in Luzern.

Nein, nein! Mein Vater hatte ein Elektrogeschäft.


Ich glaube, es ist Zeit, dass wir über das Parkhotel Margna sprechen. Einverstanden?

Luzi Seiler: Ja, klar!


Wenn Sie das heutige Parkhotel Margna einem Menschen, der das Hotel überhaupt nicht kennt, schmackhaft machen müssten, was würden Sie sagen?

Luzi Seiler: Wenn der Gast historische Ho­tels mit zeitgenössischen Räumen und moderner Infrastruktur liebt, fühlt er sich im Parkhotel Margna zu Hause. Wobei die über 200-jährige Geschichte des Hauses im Hintergrund stets eine Rolle spielt. Wenn dieser Gast ein Geniesser ist und ­feines Essen, Weine oder Zigarren mag, fühlt er sich erst recht wohl in unserem Hotel. Immerhin bieten wir unseren Gästen drei verschiedene Restaurants. Ja, und hinzu kommen die einzigartige Landschaft, die wunderbare Natur, die faszi­nierende Bergwelt und die Seen des Oberengadins.


Schöner Werbeslogan. Wie würden Sie, Simona Seiler, die aktuelle Positionierung des Hauses umschreiben?

Ich kann das, was Luzi soeben gesagt hat, nur bestätigen. Es geht genau um all diese Alleinstellungsmerkmale, über die wir heute – auch dank der umfassenden Er­­neuerung des Hauses – verfügen. Wir unterscheiden uns damit deutlich von unseren Mitbewerbern am Ort. Was unser Hotel auch noch speziell macht, ist die ­hervorragende Lage. Man erreicht die Langlaufloipen im Winter in zwei bis drei Minuten, der Silsersee ist ganz nahe – und auch die Wanderwege beginnen direkt vor dem Hotel.


Das aktuell berühmteste Hotel in Sils ist das «Waldhaus», das in fünfter Generation von der Familie Dietrich/Kienberger geführt wird. Im «Waldhaus» setzen die Gastgeber stark auf Geschichte, Familientradition und Kultur. Worin differenzieren Sie sich von dieser Schweizer Hotelikone?

Luzi Seiler: Wir verfügen im Parkhotel Margna über das Privileg, dass wir eine über 200-jährige Geschichte haben. Das Waldhaus wurde erst 1908 eröffnet, unser ehemaliges Patrizierhaus stammt aus dem Jahr 1817. Ein weiteres Positionierungsmerkmal ist auch die Geschichte des Zu­­ckerbäckers Johann Josty. Die Story von Josty ist einzigartig und steht für die spannende Geschichte der damaligen Zuckerbäcker aus dem Engadin im 19. Jahrhundert.

Simona Seiler: Auch die Grösse des Hauses spielt sicher eine Rolle. Das «Waldhaus» ist ein Grandhotel mit 140 Zimmern und Suiten, unser «Margna» hat gerade mal 59 Zimmer. Ich glaube, wir sind ein sehr privates Haus. Unsere Stammgäste bestätigen das immer wieder. Hinzu kommen die vielen langjährigen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter, die zum Teil seit über 20 oder 30 Jahren hier arbeiten.


Im «Waldhaus» steigen viele ­Künstler, Kreative, Intellektuelle und Leute mit einer starken Affinität für Kunst, Musik und Literatur ab. Wer ist der typische «Margna»-Gast?

Luzi Seiler: Wir haben hier ein ähnliches Publikum. Der grosse Unterschied ist die Tatsache, dass wir viel kleiner sind als das «Waldhaus». Simona hat das soeben er­­klärt. Das «Margna» ist familiärer, privater, vielleicht auch etwas gemütlicher und lockerer als das «Waldhaus», das mit fünf Sternen klassifiziert ist und folglich als Luxushotel gilt. Wir hingegen sind ein Vier-Sterne-Superior-Haus. Dieser halbe Stern macht vielleicht den Unterschied aus.


Das «Waldhaus» bietet seinen Gästen Konzerte, Klavierabende, literarische Lesungen, konzertante Opern und vieles mehr. Man ­unterhält auch ein eigenes Salon-­Orchester aus Ungarn …

Luzi Seiler: … 2016 gab es im ehemaligen Romantik Hotel Margna einen Slogan: «Alles können, nichts müssen.» Ich finde den Slogan negativ behaftet, aber er passt trotzdem zu unserem Hotel. Wir bieten dem Gast nicht die grossen Konzerte und Lesungen. Er kommt zu uns und muss nichts unternehmen. Er kann in der Bibliothek ein Buch lesen, in der Cigar Lounge eine Havanna oder Davidoff rauchen, er kann gut essen, schöne Weine trinken, die Natur geniessen … er kann einfach sein. Kommt hinzu, dass unsere Gäste sportlich aktive Menschen sind.

Simona Seiler: Unsere Gäste suchen die Ruhe, sie wollen sich hier vom Alltag er­­holen. Der Gast kann sich im Hotel zurückziehen, denn wir bieten ihm viele, auch grosse Räume an. Jeder findet seine Nische, wo er seine Ruhe hat.

Das Parkhotel Margna liegt direkt bei einem sogenannten Kraftort. Wie wichtig ist dieser Kraftort für das Hotel?

Luzi Seiler: Viele Gäste spüren die Energie, die an diesem Kraftort vorhandenen ist. Wir liessen den Ort vor ein paar Jahren durch zwei unabhängige Pendler auspendeln. Sie kamen zum Schluss, dass im Ho­­telpark über 10 000 Kraftpunkte existieren, sogenannte Bovis-Werte. Früher baute man an solchen Orten Kirchen und Kathedralen, weil das eben kraftspendende Orte waren. Es gibt sicher Leute, die diese Energie spüren. Andere spüren gar nichts und sprechen von Hokuspokus.

Simona Seiler: Viele Gäste sagen bei der Abreise: «Ich habe mich bei Ihnen so gut erholt und konnte so viel Energie tanken.» Zwei Tage fühlten sich hier an wie eine Woche, sagen sie.


Sie sind auch Mitglied bei der Vereinigung Selfness & Genuss Hotels. Was ist Selfness?

Gisela Heller, die Präsidentin der Selfness & Genuss Hotels und Gastgeberin im Selfness Hotel Eiger in Grindelwald, hat uns angefragt. Sie war der Meinung, dass unser Haus sehr gut in diesen Verein passe. Dabei spielt eben auch der erwähnte Kraftort eine Rolle. Und noch etwas: Wir wurden von Schweiz Tourismus als Swiss Bike Hotel und als Snow Sports Hotel zertifiziert.


Aber was ist Selfness und was bringt das dem Gast?

Selfness umfasst nicht nur Wellness, also das körperliche Wohlbefinden, sondern auch Geist und Seele. Bei Selfness geht es um den ganzen Menschen, nicht nur um körperliche Erholung im Sinn von Fitness, Sport und Entspannung in der Sauna. Selfness ist aber eine individuelle Geschichte, im Mittelpunkt steht der einzelne Mensch. «Die Reise zum Ich», hat der Trendforscher Matthias Horx einmal gesagt. Der Mensch gönnt sich eine Auszeit und versucht, eine innere Balance zu finden. Und diese Ba­­lance findet er im Parkhotel Margna, wo er sich in Ruhe zurückziehen kann.



Und was bieten Sie als Hotelier diesem ruhesuchenden Gast?

Viele spezielle Angebote wie Yoga, Meditationen, spezielle Massagen, hinzu kommt unsere wunderbare Natur, die frische Luft auf fast 2000 Meter Höhe. Der Gast kann sich optimal erholen und zu seiner inneren Ruhe finden. Gerade in der heutigen hektischen Zeit, wo viele Menschen unter Stress oder Depressionen leiden, sind solche An­­gebote wichtig. Hinzu kommt der Ge­nuss. Alles soll genussvoll sein, wir sind keine Fasten- oder Diätklinik, wo der Gast auf alle guten Dinge verzichten muss. Ein schönes Glas Wein, eine Zigarre, ein feines Essen – auch das ist Selfness.


Sie bieten dem Gast ja auch einen kleinen Wellness-Bereich mit Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Solarium, Erlebnisduschen und Fitnessraum an. Wie wichtig ist dieser Spa?

Luzi Seiler: Nicht wichtig, denn der Spa ist so etwas wie ein Grundangebot im Hotel. Was bei uns viel wichtiger ist: die Massagen. Sehr viele Gäste lassen sich massieren, entsprechend gross ist die Nachfrage.


Mit anderen Worten: Sie positionieren sich nicht als Wellnesshotel.

Simona Seiler: Richtig.


Ist das Parkhotel Margna ein ­Familienhotel?

Nicht nur, aber wir bieten auch den Familien spezielle Angebote, beispielsweise ein Spielzimmer mit Kino oder draussen im Park eine Schaukel. Trotzdem: Wir sind nicht das Familienhotel.

Luzi Seiler: Wir sind ein Hotel, in dem auch Kinder willkommen sind.

Sprechen wir über Geld. Der Inhaber des Hotels, Christoph Sautter, sagt ganz offen, dass man mit einem Hotel nicht die satten Renditen erzielen kann. Er geht so weit und sagt, dass das Hotel für ihn auch so etwas wie ein «schönes Hobby» sei. Rund 26 Millionen Franken hat das Ehepaar Sautter in die letzte grosse Um­bau­etappe investiert. Geld, das man wahrscheinlich abschreiben muss. Wie sieht denn der operative Bereich des Hauses aus?

Luzi Seiler: Unser Anspruch als Direk­tionspaar ist es, Ende Jahr mindestens eine schwarze Zahl zu schreiben. Der GOP ist schwarz, so viel kann ich sagen. Doch der personelle Aufwand im «Margna» ist hoch, denn wir machen fast alles selbst: die Wäsche, die Reinigung der Zimmer, das sogenannte Housekeeping, den Garten, dazu kommen drei verschiedene Restaurants …

Wo liegen denn die Personalkosten?

Oft bei 50 Prozent, einem sehr hohen Wert.


Wie hoch ist der Umsatzanteil Food & Beverage?

Auch etwa 50 Prozent. Es wäre schön, wenn wir mit den aktuell 59 Zimmern 60 bis 70 Prozent des Umsatzes erreichen könnten.


Haben Sie schon mal schwarze Zahlen geschrieben?

In den letzten Jahren war dies unmöglich. Das Haus war aufgrund der Umbau- und Sanierungsarbeiten viele Monate geschlossen. Hinzu kam die Bauverzögerung im letzten Sommer, was dazu führte, dass wir auf die Sommersaison 2021 verzichten mussten.

Simona Seiler: Aber es ist ganz klar unser Ziel, das Haus in Zukunft rentabel zu führen. 2019, vor Beginn der Pandemie, schafften wir erstmals eine schwarze Null.

Der grosse Umbau von 2019 bis Ende 2021 war das eine, die ­Pandemie das andere. Wie haben Sie die Corona-Krise überstanden?

Simona Seiler: Die Wintersaison 2020/21 war super. Wir hatten oft ein volles Haus – trotz Pandemie und Einschränkungen.

Luzi Seiler: Leider haben wir – aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten – zwei Sommersaisons verpasst. Denn die Pandemie führte ja dazu, dass die Schweizerinnen und Schweizer Ferien im eigenen Land verbracht haben. Viele Fe­­rien- und Berg­hotels haben sogar Rekordzahlen erzielt.


Warum mussten Sie auf die ­Sommersaison 2021 verzichten? Was ist schiefgelaufen?

Luzi Seiler: Im Mai 2021 teilte uns der Generalunternehmer mit, dass es zu Verzögerung kommen werde. Die Substanz des alten Haupthauses war schlechter, als man meinte. Es tauchten plötzlich Pro­bleme bei der Statik auf, hinzu kamen noch Lieferengpässe bei Baumaterialien. Fazit: Die Sommersaison 2021 fiel ins Wasser.


Ende gut, alles gut, könnte man jetzt sagen. Sie verfügen jetzt über ein neues und restauriertes Hotelprodukt, ein Top-Haus mit mo­dernster Infrastruktur. Jetzt geht es darum, das «neue» Parkhotel Margna am Markt zu verkaufen. Eine besondere Herausforderung für Luzi und Simona Seiler?

Simona Seiler: Natürlich ist das für uns und unser Team eine schöne Herausforderung, die wir aber sehr gerne annehmen. Das Hotel muss jetzt bekannt werden. Die Leute sollen wissen, dass wir ein ein­zig­artiges Ferienhotel haben. Das alte «Margna» war vielleicht etwas verstaubt, ein eher konservatives Haus.

Luzi Seiler: Die grösste Herausforderung in naher Zukunft sind unsere Stammgäste. Gäste, die in den letzten 20 oder gar 30 Jahren stets begeistert waren von ihrem Hotel Margna. Wie schaffen wir es, diese Stammgäste zu halten und auch für das neue «Produkt» zu begeistern? Andererseits geht es darum, neue Gäste für das Hotel zu gewinnen. Gerade im Winter 2021 ist uns das bereits gelungen, denn aufgrund der Pandemie haben fast alle europäischen Gäste abgesagt. Es kamen neue Schweizer Gäste, die unser Haus überhaupt nicht kannten. Die Gästereaktionen waren unglaublich positiv. Diese neuen Gäste waren begeistert. Wir brauchen jetzt Gäste, die unser Haus mögen. Nicht Gäste, die sagen: «Früher war alles besser.» Der Spagat, einerseits Stammgäste zu halten, andererseits neue Gäste anzuziehen, ist die grosse Herausforderung der Zukunft.


Zimmer, Lobby, Restaurants, ­öffentliche Räume – alles ist top. Gibt es jetzt noch so etwas wie «Baustellen» im Parkhotel Margna?

Ein Hotel muss laufend weiterentwickelt werden. Hotellerie ist ein laufender Prozess. Man darf nie stehenbleiben. Wir werden in den nächsten fünf oder sechs Jahren sicher noch weitere Zimmer sanieren. Wir verfügen jetzt in der Tat über ein Hotel, das auf dem jüngsten Stand der Technik ist. Die Haustechnik zum Beispiel wurde in den letzten 50 Jahren nie erneuert. Das war eine tickende Zeitbombe.


Man könnte sagen: Luzi und Simona Seiler führen das neue Parkhotel Margna in den nächsten fünf Jahren zum Erfolg – und dann verlassen Sie das Haus und suchen eine neue Herausforderung. Die andere Option: Sie führen das Hotel, bis Sie Ihr Rentenalter erreicht haben. Wie sehen Sie das?

Luzi Seiler (lacht): Schwierige Frage, wir können uns weder auf die eine noch die andere Option festlegen. Aber unser Ziel, das Hotel wirtschaftlich zum Erfolg zu führen und eine schwarze Zahl zu erzielen, wollen wir unbedingt erreichen. Wobei: Sollten wir dieses Ziel erreichen, heisst das noch lange nicht, dass wir abreisen und das wunderschöne Sils verlassen. Wir, auch unsere Kinder, fühlen uns im Engadin sehr wohl.

Sie führen auf einer exotischen Insel in der Karibik oder in Asien ein Luxusresort der Superlative, so ein Traumhotel, wie man es aus dem Fernsehen kennt

Luzi Seiler: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Sollten wir das Engadin eines Tages verlassen, würden wir wahrscheinlich wieder nach Luzern zurückkehren.

Ich sage nochmals: Es war und ist unser Ziel, das Parkhotel Margna nachhaltig zum Erfolg zu führen.


Luzi und Simona Seiler, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!




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