In zehn Jahren möchte ich …


Cis Konings

Die 27-Jährige war «sofort verkauft», als sie 2018 den Infotag der Schweizer Hotelfachschule Luzern SHL besuchte. Davor studierte sie vier Semester Politik, Philosophie und Wirtschaft an der Uni Luzern. Doch für sie war es nicht das Richtige. Ihr hätten im Unibetrieb, in der Bibliothek, die Kontakte zu den Leuten gefehlt.



Die ersten Berührungen mit der Branche hatte die gebürtige Niederländerin, die seit ihrem sechsten Lebensjahr in Davos aufgewachsen ist, in einem Zwischenjahr und neben dem Studium an der Bar LaOnda in Davos. Kontakte sind Cis Konings sehr wichtig, aber auch die Vielfalt der Branche. Während des SHL-Studiums sammelte sie Praktika-Erfahrungen in einem kleinen Churer Restaurant, auf Schloss Schauenstein (Caminada), im Gastrobereich des Luzerner Theaters und im Hard Rock Hotel Davos.

«Durchhaltevermögen und Leidenschaft» nimmt sie als wesentliche Elemente aus der SHL mit. Und die Haltung, «immer wieder etwas zu probieren. Es wird schon nicht schief gehen». Ebenfalls als inspirierend erlebte und erlebt sie die «starke Community» in der SHL und in der Branche generell. Sie schwärmt von der Offenheit und dem Austausch von Erfahrungen. Besonderen Eindruck machten Cis Konings die SHL-Lehrpersonen: «Sie strahlten so viel Freude für die Branche aus. Man spürte ihre Leidenschaft. Sie waren wirkliche Vorbilder.»


Die breite Ausbildung in kurzer Zeit forderte und beeindruckte sie. «Es war so viel, dass man gar nicht alles abspeichern konnte.» Durch Eigeninitiative könne und wolle sie jetzt weiter vertiefen, was sie besonders interessiere. Das Hotelière-Diplom, das sie im letzten Dezember bekam, sei Dank seiner Bekanntheit und Reputation eine wichtige Starthilfe. «Man weiss: Leute mit diesem Diplom können sich durchbeissen, wissen, was es heisst, zu arbeiten, und haben ein grosses Grundwissen.» Als Leiterin Reservation und Revenue-Yield Management ist sie seither im Hotel Continental Park Luzern auch für die Online-Buchungs-plattformen und damit für einen wesentlichen Teil des Umsatzes verantwortlich.


Ein klares Ziel, wo sie in zehn Jahren beruflich stehen möchte, hat Cis Konings nicht. Das «Rundherum muss stimmen». Sie will weiterhin offen sein und darauf vertrauen, was sie gelernt habe. Mit dieser Haltung habe es bisher gut geklappt. Einen Wunsch formuliert sie aber doch: «Eine Hoteleröffnung mit-machen, vielleicht im Ausland, das wäre schon was.» Trotz den Schwierigkeiten, Personal für die Branche zu finden und zu halten, lässt sie sich ihren Optimismus nicht nehmen. Klar, müsste man jungen Führungskräften mehr Vertrauen schenken und ihnen mehr Kompetenzen übertragen. So, wie sie das jetzt im Familienunternehmen erlebe. Auch Teilzeitmodelle könnten helfen, die Branche noch attraktiver zu machen. «Aber wir müssen aufhören, zu jammern, und gemeinsam attraktivere Ausbildungs- und Arbeitsplätze gestalten. Die Hotellerie ist eine wunderbare Branche.»

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