Mit dieser Frage beschäftige ich mich als Interior Designer ständig. Sie ist wohl eher subjektiv zu beantworten, da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind.
Was wäre, wenn man alle seine Vorlieben und Wünsche anbringen könnte? Alles, was man von einem idealen Hotelzimmer – einem Musterzimmer – oder Hotel erwartet. Einrichtung, Aussicht, Grösse, ohne jegliche Einschränkungen. Genau das habe ich versucht und bin «fast» fündig geworden. Das nebenstehende Bild des Hotelzimmers kommt meinen Vorstellungen schon ziemlich nahe. Jetzt fragen Sie sich wohl, wo das ist und wie ich diesen Ort gefunden habe. So viel sei schon mal verraten: im Internet. Nein, auf keiner Buchungsplattform und auch nicht mit Google.
Wie Sie vielleicht schon richtig vermuten, befindet sich dieser Ort nicht physisch auf dieser Welt, aber geistig in meinem Kopf. Er entstammt in gewisser Form meiner Fantasie – unter der kleinen Mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI). Lediglich die Worte «an editorial photography of the most amazing hotel room in the world with a waterfall, a lot of plants and an aquarium window wall» habe ich eingegeben, um am Ende eine Auswahl verschiedenster abstruser, aber faszinierender Bilder zu generieren. Der versteckte Algorithmus hat es tatsächlich geschafft, meine Idee in eine visuelle Darstellung zu bringen.
Künstlich erzeugte, realitätsnahe Bilder bieten uns im Prozess der Konzeption ganz neue Möglichkeiten. Aber nicht nur in der Bebilderung sehe ich KI-Technologien im Einsatz. Sie können in der Innenarchitektur auf verschiedene Weise genutzt werden, um die Planung und Gestaltung von Innenräumen zu verbessern.
1. KI kann genutzt werden, um den Entwurfsprozess von Innenräumen zu unterstützen. Zum Beispiel um Raumproportionen und die Anordnung von Möbeln und Dekorationen zu optimieren, um eine effiziente und ansprechende Raumnutzung zu gewährleisten.
2. KI kann bei der Auswahl von Materialien und Texturen behilflich sein, indem sie eine Vielzahl an Optionen analysiert und passende Vorschläge macht, die zu den Bedürfnissen und dem Stil des Kunden passen.
3. KI kann dazu beitragen, den Planungs- und Entwurfsprozess zu beschleunigen und zu optimieren, indem sie automatisch Entwürfe und Materialvorschläge generiert, die zu den Bedürfnissen des Kunden passen. Dadurch können Innenarchitekten effizienter arbeiten und die Anzahl der benötigten Arbeitsstunden reduzieren.
Es geht sogar bis zur Nachhaltigkeit. Mit KI können Innenräume energieeffizienter und umweltfreundlicher gestaltet werden. Sie hilft, die Planung und Nutzung von Ressourcen zu optimieren sowie Materialien und Technologien mit geringerem CO2-Fussabdruck auszuwählen.
Mit der KI-Technologie ist die Menschheit gerade dabei, einen grossen Schritt in eine neue Welt zu machen. Welche positiven und negativen Auswirkungen dieser haben wird, können wir im Moment noch nicht genau sagen. Diese selbstlernende Technologie wird wohl bald ein fixer Bestandteil unseres Lebens sein, und wir sollten für uns selbst herausfinden, wie wir sie nutzen und mit ihr umgehen wollen. Fantasie und Realität können verschmelzen und unsere Wahrnehmungen trüben, diese aber auch auf eine neue Weise bereichern. Es braucht sicherlich noch Zeit, um zu verstehen, was gerade passiert und wie wir uns damit zurechtfinden als Menschen und auch als Gesellschaft.
Zu Beginn habe ich Ihnen offen und ehrlich mitgeteilt, dass das Bild vom Hotelzimmer durch künstliche Intelligenz erzeugt wurde und so nicht existiert. Und was ist mit meinem Text? Habe ich hier einen Bot schreiben lassen oder stammen die Worte und Sätze alle aus meiner Feder? Möchten Sie es wissen? Schreiben Sie mir: ivo.christow@krucker.swiss.
Ivo Christow
Head of Design
krucker.swiss