Wer macht schon Ferien mitten im Industrie- und Büroquartier?




Es ist eine echte Schweizer Hotelpremiere: In Zürich-Altstetten wurde Anfang November 2018 das erste «a-ja-City-Resort» eröffnet: 319 Zimmer, Restaurant, Bar, Nivea-Flagship-Store, Smoker’s Lounge, 600 m² Wellness mit Rooftop-Spa – und das alles mitten in einem Büro- und Industriequartier. Wie lautet – nach gut drei Monaten – die erste Zwischenbilanz?


Nun, unsere Gäste sind begeistert und loben unser Konzept! Viele wollen wiederkommen! Auch die positiven Kommentare in den verschiedenen Bewertungsportalen bestätigen diesen Trend. Darüber freuen wir uns natürlich!

Ihr Werbeslogan lautet: «Feriengefühl mitten in der Stadt.» Warum sollte jemand ausgerechnet im Industriequartier Zürich-Altstetten, wo Bürobauten, Industriehallen, Autobahnzubringer und Eisenbahnlinien die Szenerie beherrschen, ein Wochenende oder gar Ferien verbringen?


Unser a-ja-City-Resort steht für Erholung und Urlaub in guten, städtischen Lagen. Mit dem Bahnhof Altstetten vor der Haustür verfügen wir über eine hervorragende Anbindung sowohl in die Innenstadt als auch zum Flughafen oder Hauptbahnhof. Zudem bietet unser Resort alles, was ein bequemer Städteurlaub benötigt: umfassende Wellness-Angebote, hohe Service-Standards, ein gesundes und vielfältiges Speisenangebot – und das alles zu einem fairen Preis!

Zürich ist das erste a-ja-City-Resort. Wer hatte eigentlich die Idee, ein solches City-Resort zu eröffnen? Was waren die Hauptargumente für das Projekt?


Die «Deutsche Seereederei» ist führend in der deutschsprachigen Ferienhotellerie. Der Städtetourismus boomt, wie wir wissen. Erholung kann sowohl am Strand, in den Bergen, aber auch in der Stadt stattfinden. So ist für uns das a-ja-City-Resort eine konsequente Weiterentwicklung der Resorts in klassischen Feriendestinationen.

Sie setzen auf Business- und Freizeitgäste. Wen genau peilen Sie an? Wie sieht der typische a-ja-Gast aus?


Wir sprechen alle Gäste an, denen ein umfassendes Freizeitangebot mit Wellness, Fitness und gesunder Ernährung wichtig ist. Dabei sprechen wir auch alle Generationen an.

Während der Eröffnungsphase haben Sie die Zimmerpreise zu gewissen Zeiten massiv gesenkt. Man konnte im a-ja-City-Resort Zürich unter 100 Franken übernachten. Wo liegt denn der durchschnittliche Zimmerpreis?

Erlauben Sie mir vorerst eine Bemerkung: Mit unserem a-ja-City-Resort können Gäste erstmals die Vorzüge eines a-ja-Resorts mitten in der Stadt geniessen. Zudem ist das Haus das erste «a-ja» ausserhalb Deutschlands. Mit den von Ihnen angesprochenen Angeboten während der Eröffnungsphase haben wir unseren Bekanntheitsgrad gesteigert. Wir bieten attraktive Pakete für mehrere Tage mit Leistungsinhalten, die über die Übernachtung hinausgehen.

Trotzdem: Kritische Zürcher Hoteliers behaupten, das a-ja-City-Resort Zürich verkaufe sich vor allem über den Preis. Was sagen Sie dazu?

Wir positionieren uns im mittleren Preissegment und stellen unsere Serviceleistungen in den Vordergrund – nicht den Preis!

319 Zimmer umfasst das Hotel. Wie wollen Sie diese füllen? Oder anders gefragt: Welche Auslastung peilen Sie an?

Ich kann nur sagen: Wir haben einen umfassenden Business-Plan, der verschiedenste Massnahmen beinhaltet. Unser bestes Argument dabei ist unser Produkt.

Sie bieten Ihren Gästen einen rund 600 m² grossen Wellness-Bereich (Rooftop-Spa), inklusive Fitness, Saunen, Dampfbädern usw. Rechnet sich das?


Unser Wellness-Bereich ist wie unser Restaurant und die Bar für unsere Hotelgäste wie auch für externe Gäste geöffnet. Diese können zum Beispiel Mitgliedschaften eingehen. So rechnet sich der grosszügige Wellness-Bereich gleich doppelt!

Eine weitere Besonderheit im a-ja-City-Resort Zürich ist der «Nivea-Shop». Sagen Sie mir bitte: Was haben die Kosmetikmarke Nivea und die Hotelmarke a-ja-Resort gemeinsam?

Die Nivea-Creme gibt der Haut über Generationen hinweg, was sie braucht. Auch «a-ja» spricht, so wie Nivea, ein Grundbedürfnis an: Urlaub. Gleichzeitig ist die Marke Nivea innovativer Marktführer in ihrem Segment und steht für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch «a-ja» ist eine Marke, mit der sich viele identifizieren können – und die man sich leisten kann.

«The Dolder Grand» am Zürichberg und das Atlantis Hotel by Giardino positionieren sich ebenfalls als sogenannte City-Resorts. Ist das a-ja-City-Resort Zürich so etwas wie die Billig-Variante für Gäste mit bescheidenem Budget?


Wir sehen Parallelen im Hinblick auf die Serviceleistungen dieser Häuser im Luxussegment. Bei uns kann der Gast diese Serviceleistungen ebenfalls erwarten, allerdings auf einem niedrigeren Preisniveau.

Als das erste a-ja-Resort in Deutschland eröffnet wurde, galt der Slogan: «Genau wie ein teures Hotels, nur günstig.» Man sprach auch von einem «Volkshotel». Erklären Sie uns doch bitte in wenigen Worten die a-ja-Markenphilosophie  …

Mit Ferienresorts an attraktiven und etablierten Destinationen beantwortet die Marke a-ja die steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wellness-Urlaub. Bei uns herrscht ein persönlicher, lockerer Stil, mit dem wir alle Generationen ansprechen.

Hinter den a-ja-Resorts steckt der deutsche Unternehmer und Investor Horst Rahe, Geschäftsführender Gesellschafter der «Deutschen Seerederei» und (u. a.) Inhaber des Boutique-Hotels «Paradies» in Ftan (Unterengadin). Was will Horst Rahe mit der Hotelgruppe a-ja erreichen? Was sind seine Ambitionen?

Die «Deutsche Seereederei» hat mit ihrem vielfältigen Markenportfolio den anspruchsvollen Wohlfühl-Urlaub definiert und gilt heute als erfahrenster und qualifiziertester Anbieter in diesem Segment. Diese Position soll weiter ausgebaut werden, und auch die Marke a-ja wird weiter expandieren.




Gegessen wird an langen Tischen. Begegnungen sind nicht unerwünscht.




Werden in den nächsten Jahren weitere a-ja-City-Resorts in der Schweiz eröffnet?

Sagen wir es so: Wir sehen Potenzial zur weiteren Expansion. Das gilt sowohl für die Marke a-ja, aber auch für andere Marken, die zur «Deutschen Seereederei» gehören, wie zum Beispiel die «Henri Hotels», die ein Zuhause auf Zeit an urbanen Standorten bieten.

Sie haben vor einigen Jahren das Sheraton Hotel in Zürich-West eröffnet und dann eine Zeit lang auch geführt. Was war der ausschlaggebende Grund, dass Sie sich in den Dienst der a-ja-Resorts gestellt haben?

Für das a-ja-City-Resort haben mehrere Gründe gesprochen. Es ist ein interessantes Objekt, das neu im Schweizer Markt eingeführt wird. Eine Neueröffnung mit einem neuen Produkt zu verantworten ist natürlich etwas ganz Besonderes!

Schlussfrage: Der Zürcher Hotelmarkt ist unter Druck, es werden laufend neue Hotels eröffnet. Herrschen hier bald Berliner Verhältnisse, wo Überkapazitäten und Preis-Dumping den Hotelalltag beherrschen?

Nun, ergänzende Hotelprojekte wie das a-ja-City-Resort komplettieren den bereits bestehenden Markt. Derzeit bestehen zwei City-Resorts im Luxussegment in Zürich. Sie haben diese vorhin erwähnt. Das a-ja-Resort ergänzt diese Resorts für das mittlere Preissegment.

SVEN LEHMANN




Der gebürtige Hamburger fühlt sich wohl am Zürichsee. Er leitete als General Manager seit 2013 das Viersterne-Hotel Sheraton Zürich-West sowie das Viersterne-Hotel Sheraton Zürich Neues Schloss, bevor er im Frühjahr 2018 zur a-ja Resort & Hotel GmbH wechselte. Unter anderem hatte er zuvor einen kompletten Hotelumbau des «Four Points by Sheraton München Central» als Direktor begleitet. Die a-ja-Gruppe kennt Lehmann bereits gut aus Deutschland. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt Sven Lehmann in der Nähe von Zürich
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