Corona-Sommer 2020 im Tessin: Hotelier Daniel Heiserer zieht Bilanz
Sommer und Herbst 2020 im Tessin. Feriengäste aus der Deutschschweiz belagerten den Südkanton. Fazit: volle Hotels und Restaurants. Tessiner Hoteliers sprechen von einem Rekordsommer 2020 – dank Corona. Daniel Heiserer, Präsident der Romantik Hotels Schweiz und Mitinhaber des Vier-Sterne-Hauses «Castello» in Ascona, zieht eine erste Bilanz.
Daniel Heiserer, Sie blicken auf eine erfolgreiche Sommersaison 2020 zurück – dank Corona, könnte man sagen. Wie lief denn der Sommer in Ihrem «Castello» in Ascona – in Zahlen ausgedrückt?
Eigentlich drücke ich mich gar nicht so gerne in Zahlen aus, aber ich versuche, Ihnen für Juli und August einen Einblick zu geben. Denn in diesen zwei Monaten ist sozusagen wirklich die Post abgegangen und wir waren fast immer ausgebucht – und das seit dem 26. Juni. Wir legten im Juli plus 26 Prozent zu im Vergleich zum Vorjahr. Im August waren es bei der Zimmerbelegung plus 25 Prozent.
In Ihrem Castello in Ascona steigen vor allem Schweizer Gäste ab.
Richtig, 2019 waren 70,7 Prozent der Gäste Schweizer, in diesem Sommer waren es 87,6 Prozent.
Mit anderen Worten: Ascona wurde im Juli und August von Schweizer Feriengästen buchstäblich überrannt. Wie haben Sie organisatorisch auf den Schweizer Ansturm reagiert?
Nun, am Anfang war es schon sehr anstrengend, denn wir waren in allen Teams unterbesetzt. Wer konnte schon davon ausgehen, dass wir am Auffahrts- und Pfingstwochenende ausgebucht sein würden! Zum Teil durften unsere langjährigen Mitarbeiter im Mai nicht einreisen, weil der Kanton die Bewilligungen nicht ausgestellt hatte. Wir waren auch sehr vorsichtig, denn man konnte und kann auch heute noch nicht genau planen. Aber nach den ersten drei Wochen hat sich dann doch alles normalisiert – dank meiner Frau, die alles optimal geplant hatte.
Daniel Heiserer