Alles rund ums Waschen

Alles rund ums Waschen

Putzlappen, Bettwäsche oder Mitarbeitende-Uniformen – in einem Hotelbetrieb gibt es einiges zu waschen. Die Frage ist: im eigenen Haus oder extern? Und will man Wäsche kaufen oder mieten? Lukas Röthlisberger ­beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Reinigung von Textilien.

Auf den ersten Blick ein nicht besonders kompliziertes Thema. Welches Design, welche Farben, vielleicht ein Muster? Doch damit ist noch lange nicht alles entschieden: Mietwäsche oder eigene kaufen? Intern waschen oder der Grosswäscherei übergeben – und wenn ja, chippen? «Bei der Wahl der passenden Textilien und Waschmethoden gibt es einiges zu beachten», meint Lukas Röthlisberger, Geschäftsführer der Wäsche Perle AG. Das Wichtigste zuerst: «Zuvor immer mit der Wäscherei absprechen.» Möglich sei zwar meist alles – die Frage sei der Preis.



Einfach aufstocken oder individuell sein
Mietet man Textilien bei einer Wäscherei, fallen die Sorgen um ungewollt hohe Kosten beim Waschen weg. Die Unternehmen vermieten die eigene Wäsche, die genau in ihr System passt. Zudem kann das Hotel schnell beim Inventar aufstocken. Bei individuellen, speziellen Textilien braucht die Besorgung neuer Exemplare Zeit. Der Nachteil an Mietwäsche: die be­schränkte Auswahl. Wer spezielle Wünsche oder genaue Visionen hat, lässt die Wäsche meist selbst herstellen.

Die Beschaffung will aber gut überlegt sein. Die Qua­lität muss stimmen, die Textilien sollten möglichst langlebig sein. Gute Wäsche wird «einmal gekauft, über 100-mal gewaschen», so Röthlisberger. Und wie bereits gesagt: Um böse Überraschungen zu ver­meiden, vor dem Kauf mit der Wäscherei sprechen. «Wir können die Hotels beraten, was zu welchem Preis möglich ist.» Wer alles weisse Bettwäsche auswählt, aber ein grünes Zierkissen wünscht, kann schnell zum falschen Stoff greifen. Manche farbige Wäsche kann mit Weiss gewaschen werden, andere nicht. Die Wäscherei steht bei der Wahl der richtigen Textilien zur Seite.

Wer die eigenen Textilien gekauft hat, steht bereits vor dem nächsten Entscheid: intern oder extern waschen? Auch hier gibt es zahlreiche Vor- und Nachteile. Wer intern wäscht, hat alles selbst unter Kontrolle, kann schneller reagieren, wenn etwas nicht zufrieden­stellend ist, muss sich keinem System anpassen. Auf der anderen Seite muss eine ganze Lingerie betrieben werden, Unterhaltskosten fallen an, auch wenn das Hotel nicht viele Gäste beherbergt, die Mitarbeiter:innen müssen Zeit fürs Waschen und Bügeln einplanen.



Günstiger und Nachhaltiger
Bei der externen Wäscherei hingegen fallen nur Kosten an, wenn das Hotel auch Textilien abgibt. Generell sind Grosswäschereien durch effizientere Abläufe kostengünstiger und nachhaltiger. «Grosswäschereien verfügen über Wärme- und Wasserrückgewinnungsanlagen», erklärt Röthlisberger. Maschinen, die Wärme generieren, heizen das Wasser vor. «Wenn man bei uns den kalten Wasserhahn aufdreht, kommt 60 Grad warmes Wasser raus.» Das Waschmittel wird im Verhältnis zur Wäsche automatisch dosiert, genau die richtige Menge Wasser hinzugefügt – so werden Ressourcen geschont.

Der goldene Mittelweg – Seite an Seite
Letzten Endes sei die Frage aber nicht externe oder interne Wäscherei. Sondern: Welcher Mix macht Sinn? «Aufwändige Wäsche wie Bettanzüge, die gebügelt werden oder Frottierwäsche, die zusammengelegt wird, geben die meisten in die Grosswäscherei.» Einfache Wäsche wie Putzlappen macht aber Sinn in der internen Wäscherei. Auch, weil diese Wäsche oft dreckiger ist als beispielsweise Bettwäsche. Kommt die Wäscherei nur alle zwei Tage eine Ladung abholen, ist das Hotel froh, wenn es diese dreckige Wäsche selbst waschen kann.

Keine Blackbox dank RFID-Chips
Wer die eigens hergestellte Wäsche in eine Gross­wäscherei gibt, macht sich Sorgen, ob wirklich alles wieder zurückkommt. «Wir sind für Hotels oft eine Art schwarze Box», meint Röthlisberger. Aber auch für solche Ängste gibt es eine Lösung: RFID-Chips. Heutzutage können Hotels ihre Wäsche chippen und genau nachverfolgen, was damit passiert. Oder wie oft sie schon gewaschen wurde. «Ein Kopfkissen ist nicht mehr nur irgendein Kopfkissen, sondern genau dieses Kopfkissen.»

Für Uniformen wird diese Technologie schon lange be­­nutzt, inzwischen kann auch die sogenannte Flach­wäsche – wie Bettwäsche – gechippt werden. Da diese Textilien stark gepresst werden, müssen die Chips ziemlich dünn und widerstandsfähig sein. Am einfachsten ist es, die Wäsche gleich beim Neukauf zu chippen – bestenfalls gleich bei der Herstellung. Ein weiterer Grund, weshalb es sich lohnt, besser zu früh als zu spät mit der Wunschwäscherei zu sprechen.

Lukas Röthlisberger, Geschäftsführer der Wäsche Perle AG, erklärt das Wichtigste rund
ums Thema Waschen.



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