Hermitage soll ein nachhaltiger Hotspot werden

Das Hermitage Lake Lucerne erstrahlt seit April in neuem Glanz. Doch der ganz grosse Wurf kommt erst noch. In den nächsten Jahren ­sollen 50 bis 70 Millionen Franken investiert werden. Den Gestaltungsplan dazu hat das renommierte Basler Architekturunternehmen Herzog & de Meuron erarbeitet.


Ob im Bad oder im Restaurant, die Aussicht an beiden Orten ist bombastisch.


Nach knapp viermonatiger Bauzeit und einem Interior-Redesign im Haupthaus öffnete das Hermitage im April 2022 erneut seine Türen. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron wurde das Hotel in Luzern mit einem bis ins letzte Detail kuratierten Innendesign neu gestaltet. Feinste Stoffe, Eichenholz und ein Farbkonzept, das mit der Umgebung verschmilzt, verwandeln die 20 neu renovierten Zimmer mit Panoramablick auf Berge, See und Stadt in Oasen des Wohlbefindens. Die modern gestylte Bar mit riesiger Theke verschmilzt mit der Lobby zum Zentrum und Herzen des Hauses und wirkt mit dem atembe­raubenden Panorama wie eine Theaterbühne in Rot.


Die Verwaltungsratspräsidentin der Hotel Hermitage AG (HHL), Barbara Kopp, spricht vom Beginn einer neuen Ära. «Ich freue mich, dass wir mit diesem Re­­opening die neue Hermitage-Ära und die Hermitage-DNA mit einer über 100-jäh­rigen Geschichte von Unternehmertum, Fortschritt, Krisen­sicherheit und Konti­nuität mit der Idee, ein Erlebnis an einem ein­maligen idyllischen Ort zu schaffen, weiterentwickeln können.»

Das Farbkonzept sorgt für Konzentration und ­Inspiration.


Umgekehrte Abfolge

Der Architekt Pierre de Meuron, ange­sprochen auf die Austauschbarkeit vieler Hotelzimmer und gefragt, woran die Handschrift von Herzog & de Meuron im Hotel Her­mitage erkennbar sei, meinte: «An allem. Das Besondere ist der Aufbau. Sie betreten das Zimmer und sind um­­geben von dunkelgrünen, stoffbespannten Wänden des Wohnbereichs. Der Blick geht zum Fenster mit der tollen Aussicht auf den See und die Berge. Dort, im hellen ­Zimmerteil, steht das Bett. Auch das Bad ist sehr stark auf den See ausgerichtet. In den meisten Hotelzimmern ist diese Abfolge umgekehrt. Das ist schon ziemlich unverkennbar.» (Luzerner Zeitung, 14. April 2022).


Vorwärtsstrategie

Der Verwaltungsrat der HHL stellte fest, dass nach zahlreichen Umbauten kein ­einheitliches Bild des Areals mehr erkennbar war. Im Jahr 2019 hat er sich deshalb entschieden, eine Vorwärtsstrategie ­ein­zuschlagen. So ist die abgeschlossene Re­­novation der erste Teil eines grossen ­Ge­­samtkonzepts, das in mehreren Etappen realisiert werden soll. Das Büro Herzog & de Meuron wurde beauftragt, einen Masterplan für das 20 000 Quadratmeter umfassende Areal, das grösstenteils in der Tourismuszone liegt, auszuarbeiten.


Ziel des erarbeiteten Richtprojektes (Ge­­staltungsplan ist öffentlich aufgelegt) ist es, das Potenzial der einmaligen Seelage wahrzunehmen und einen touristischen Mehrwert für Luzern zu schaffen. Konkret schlagen Herzog & de Meuron die Aufstockung der bestehenden Hotelbauten vor. Als Verbindung zwischen den bestehenden Komplexen wird eine grosse Eingangshalle mit einem einzigartigen Blick auf den ­Pi­­latus vorgeschlagen. Holz als nachhal­tiges Baumaterial soll innen und aussen zum optisch verbindenden Element werden. Das heute bestehende Hotel Bellevue soll durch ein Wohnhaus mit 30 Mietwohnungen ersetzt werden.

Der Pilatus wird sich mondäne Blicke gerne gefallen lassen.


Abgesicherte, nachhaltige ­Entwicklung

Die Architekten und die Eigentümer sind überzeugt, dass das Richtprojekt von Herzog & de Meuron und Vogt Landschafts­architekten in jeder Hinsicht qua­litativen Mehrwert schafft. «Der Gestaltungsplan ­Hermitage ermöglicht eine unter sozialen, ökolo­gi­schen und ökonomischen Aspekten tragfähige und zukunftsweisende, nachhaltige Entwicklung», so Pierre de Meuron zum Projekt.

Einen konkreten Zeitplan für die weiteren Schritte gibt es noch nicht. Als Erstes will HHL das Wohnhaus realisieren. «Damit wol­­len wir uns ökonomisch ab­­sichern, denn der Hotelbetrieb ist naturgemäss Schwankungen unterworfen», sagte Verwaltungsrat Patrick Döös bei der Präsen­tation des Projekts. Die nächsten Hotelzimmer sollen in fünf bis sieben Jahren saniert werden. Durch eine Aufstockung soll die Anzahl der Hotelzimmer von heute 87 auf 100 steigen. Auf 50 bis 100 Millionen Franken schätzt er das gesamte Investi­tionsvolumen.




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