Hotel, Moorforschung und Museum unter einem Dach

Hotel, Moorforschung und Museum unter einem Dach

Das neue «Maison de la Torubière» im neuenburgischen Les Ponts-de-Martel setzt sich für den Schutz und die Erforschung von Moorlandschaften ein. Zum Projekt gehört auch das Hotel du Cerf, das die Schweizerische Berghilfe mit einer halben Million Franken unterstützte.



Die Gegend rund um Les Ponts-de-Martel hat eine sumpfige Vergangenheit: Vor über 10 000 Jahren bildeten sich in der Region seltene Hochmoore. Torf, das sich hervorragend als Brennmaterial eignet, wurde seit dem 19. Jahrhundert und vor allem im Zweiten Weltkrieg im grossen Stil ab­­gebaut. Die wenigen Moorgebiete in der Schweiz sind vom Bund geschützt – so auch das Torfmoor rund um Les Ponts-de-Martel. 



Die Stiftung «Musée de la Tourbière» ­gründete 2014 die Genossenschaft Hôtel du Cerf mit dem Ziel, mitten im Dorf das altehrwürdige Hotel du Cerf zu erwerben und dort ein Forschungs- und Kompe­tenzzentrum für Moorlandschaften inklusive Hotel- und Restaurationsangebot zu schaffen. Nach zehn Jahren intensiver Planung und Umsetzung feierte das Projekt «Maison de la Tourbière» vor kurzem seine Eröffnung.

Entstanden ist ein einzigartiges Projekt in der Schweiz: Im Museum wird die Geschichte der örtlichen Moorlandschaft aufzeigt. Zudem wird im Forschungszentrum der Entwicklung von Hochmooren nach­gegangen. Ein 2,8 Kilometer langer Torflehrpfad und ein Hotel mit rund dreissig Betten sowie ein Restaurant ergänzen das Angebot. Die Schweizer Berghilfe unterstützte das Projekt «Maison de la Tourbière» finanziell bei der Sanierung des Hotels und des Restaurants mit insgesamt 500 000 Franken. Die Gesamtkosten des Umbaus beliefen sich auf rund fünf ­Millionen. «Bei solchen Hotelprojekten sind meistens grosse Investitionen nötig. Diese stellen die Eigentümer aber oft vor fast unüberwindbare finanzielle Herausforderungen», sagt Jean-Maurice Rasper, ehrenamtlicher Experte bei der Schweizer Berghilfe. «Doch genau solche Angebote erzeugen eine langfristige, grosse Wertschöpfung und bringen wichtige touristische Impulse für die Region.»

Zurück zu den Artikeln

Hinterlasse einen Kommentar