Sieben Fragen an … Rafael Biner

Sieben Fragen an … Rafael Biner


Im vergangenen Januar platzte eine Transferbombe, als Rafael Biner ­seinen Abschied vom Zermatterhof bekanntgab. Innert 16 Jahren hatte er das Fünf-Sterne-Haus von einer grauen Maus zu einem der besten Luxushäuser im Land gemacht. Die Überraschung war erst recht gross, weil Biner nicht irgendwohin wechselte, sondern zum nur ein paar Steinwürfe entfernten direkten Konkurrenten Mont Cervin Palace. Am 1. August hat er dort begonnen.


Was gab den Ausschlag, dass Sie den Zermatterhof verlassen haben?

Die Tatsache, dass sich für mich bei Michel Reybier Hospitality auf dem Platz Zermatt eine neue Entwicklungsmöglichkeit mit grossartiger Verantwortung eröffnet hat: die Führung des Stammhauses Mont Cervin Palace mit den angegliederten Betrieben Monte Rosa, 1818 Eat & Drink, Myoko Japanese Restaurant und dem Ristorante Capri.


Haben Sie sich schon länger mit einer beruflichen Veränderung beschäftigt?

Das war schon seit längerem angedacht. Anfänglich wollte ich maximal zehn Jahre, bis 2015, im Zermatterhof bleiben. Aber dann befanden wir uns in einer grossar­tigen Phase mit vielen Highlights. Unter anderem kam unser Küchenchef Heinz Rufibach, es gab die tollen Auszeichnungen im Guide Michelin und GaultMillau und nicht zuletzt zeichnete Karl Wild in seinem Hotelrating Heinz Rufibach als Koch des Jahres und den Zermatterhof als Hotel des Jahres aus. Also hängte ich noch einige Jahre an. Im Januar dieses Jahres aber stand fest, dass es Zeit für einen Wechsel war.


Wie wurde Ihr Entscheid von den ­Mitarbeitern und den Leuten im Dorf aufgenommen?

Die Zermatterinnen und Zermatter haben meinen Wechsel mit viel Wohlwollen und Dankbarkeit für die geleistete Arbeit gutgeheissen. Meine engsten Mitarbeiter wa­­ren im ersten Moment verunsichert und wussten nicht, wie die Reise für sie weitergehen würde. Ich habe sie ermutigt, den erfolgreichen Weg weiter zu beschreiten und ihre wertvolle Arbeit auch künftig in den Dienst der Gäste des Zermatterhofs zu stellen. Schliesslich wurde Anfang Mai bekannt, dass Markus Marti mein Nach­folger wird, und dann war für mich klar, dass es gut kommt. Ich kannte ihn vorher nicht, aber nach unserem ersten Telefonat hatte ich ein sehr gutes Bauchgefühl.

Der grösste Unterschied zu Ihrem ­bisherigen und dem neuen Job?

Das Mont Cervin Palace hat mehr als ­doppelt so viele Zimmer, das Monte Rosa nicht dazugerechnet. Während gewisse Berei­che vor allem im direkten Kontakt mit den Gästen mir unterstellt sind, werden namentlich das Marketing und die Finanzen unter dem Dach der Michel Reybier Hospitality geführt. Wir stehen in regelmässigem Kontakt, und ich lerne die Kultur und die Werte des Unternehmens besser kennen. Aufgrund der Grösse des Betriebes trage ich mehr Verantwortung.


In welchem Zustand haben Sie das Mont Cervin vorgefunden?

In einem sehr guten. Das Haus ist in seiner personellen und strukturellen Organisation bestens aufgestellt. Viele Kader- und Abteilungsleiter sowie auch Mitarbeitende sind langjährige Jahres- und Saisonangestellte.

In welcher Weise soll sich das Mont Cervin verändern, wo müssen Sie vor allem die Hebel ansetzen?

Das Mont Cervin Palace ist ein Hotelkomplex mit vielen verschiedenen Restaurantangeboten, verteilt auf mehr als 15 000 Quadratmeter Land. Die Visionen von Michel Reybier haben mich von Anfang an überzeugt. Wir wollen unseren Gästen ein neues Aufenthaltserlebnis bieten. Un­­sere Gastfreundschaft soll authentisch und zeitgemäss in einer unverwechsel­baren Atmosphäre sein.


Ihre schönsten Erinnerungen an die Zeit im Zermatterhof?

Es gibt unzählige grossartige, unver­gess­liche Momente. Erinnerungen an grosse Per­sönlichkeiten, aber auch an tolle Events. Beglückend war auch, dass wir im Zermatterhof viele junge Leute ausbilden durften, die sich zu Persönlichkeiten entwickelt haben und heute erfolgreich ihren Weg gehen.



Zurück zu den Artikeln

Hinterlasse einen Kommentar