«Wer seine Ferien nicht nimmt, ist unfähig»

«Wer seine Ferien nicht nimmt, ist unfähig»

Ferienmachen ist eine Schlüsselkompetenz für Führungskräfte. So eine Aussage von Hansueli Loosli, dem erfahrenen ­Topmanager und Verwaltungsratspräsidenten (Pilatus Aircraft; ­ehemals auch Swisscom, Coop). Sehen eine Headhunterin und der Direktor von HotellerieSuisse das Ferienmachen auch als Schlüsselkompetenz für das Topmanagement?

«Hansueli Loosli erklärt das ­Fe­­rienmachen zu einer Schlüsselqualifikation im Berufs- wie im Privatleben». So ist es nachzulesen in der NZZ vom 18./19. Juni 2005 in einem Artikel von Beatrice Schumacher mit dem Titel «‹Kraftstationen› im Arbeitsleben. Wieso wir Ferien nehmen.» Loosli meinte auch: «Ich nehme immer meine Ferien. Ich sage meinen ­Leuten: Wer seine Ferien nicht nimmt, ist un­­fähig.»


Sucht man im Internet nach den rele­vanten Qualifikationen und Kompetenzen ­ei­­ner Führungskraft, so wird man schnell fündig: Aufgaben delegieren, das Team motivieren oder Konflikte erkennen und lösen. Das kmu-magazin.ch (besucht am 11.4.2022) definiert sechzehn (!) Schlüsselkompetenzen für exzellente Führungs­qualität in fünf Bereichen: Ergebnisorientierung, Veränderungen vorantreiben, Cha­­rakter, interpersonelle Fähigkeiten, individuelle Fähigkeiten.


Inspirieren und motivieren

«Inspiriert und motiviert andere zu Höchst­leistungen» wird als die Schlüs­sel­kompetenz der Schlüsselkompetenzen bezeichnet. Für hervorragende Führung sei sie unabdingbar. Allerdings, für die deutschsprachige Schweiz zeigt eine Analyse des kmu-magazin.ch, dass «die Führungskräfte mit der Inspirationskompetenz am wenigsten gut ausgestattet sind. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie an­­dere begeistern und motivieren können.»


Was machen inspirierende Führungskräfte anders als ihre Kollegen? Die kmu-magazin-Antwort: «Sie haben in der Regel grosses Vertrauen in ihre Mitarbeiter. Sie trauen ihnen etwas zu. Diese Führungskräfte kontrollieren generell weniger als andere. Vielmehr ermutigen sie dazu, dass jeder sein Bestes gibt.» Schliesslich kommt das Magazin zum Schluss: «Führungskräfte sind nicht dann exzellent, wenn sie keine Schwächen haben, sondern dann, wenn sie über klare Stärken verfügen.»

Anforderungsprofil Ferienmacher

Und nun? Wo ist das Ferienmachen im Anforderungsprofil von Führungskräften einzuordnen? Ist es eine Stärke, eine Kernqualifikationen von Führungskräften? Oder bleibt es die Kernkompetenz von Lehrkräften, die man am Stammtisch (nicht immer) humorvoll als Ferientechniker beschreibt. Wie sehen Fachleute die Kernkompetenz «Ferienmachen» für das Topmanagement? Hotelier:Hotelière hat nachgefragt bei Dr. Doris Aebi, Headhunterin für Top-Führungskräfte und Mitinhaberin aebi+kuehni AG, Zürich, und beim Direktor von HotellerieSuisse, Claude Meier.

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