Das Art-Déco-Hotel Montana Luzern ist stilvoll im 21. Jahrhundert angekommen

Das Art-Déco-Hotel Montana Luzern ist stilvoll im 21. Jahrhundert angekommen

Das 1909–1910 im Stil eines Palasthotels errichtete Gebäude ist eines der letzten klassischen Hotelgebäude in Luzern. Nun präsentiert sich das ­Art-Déco-Hotel Montana mit neu gestalteten öffentlichen ­Räumen, ­Zimmern und Suiten – edel, stilvoll und verjüngt.

Neue öffentliche Räume für anspruchsvolle Gäste
Nach der erfolgreichen Re­­novierung der Gästezimmer beauftragte das Hotel nun die auch im Bereich ‹Bauen im Be­­stand› erfolgreiche Innenarchitektin Ina Rinderknecht mit der kompletten Neugestaltung der öffentlichen Räume im Erdgeschoss. Eingangsbereich, Restaurant, Festsaal sowie die Bar und Smokers Lounge erhielten ein neues Leben. Dabei wurden nach gründlicher Recherche und Planung Schicht um Schicht abgetragen, um die ursprüngliche Struktur freizulegen. Es galt, Farben und Materialien zu studieren, um danach die eleganten, massgeschneiderten Möbel für jeden Raum zu entwerfen. Nur so konnte sich die zeitlose Schönheit der Räume erneut entfalten. Mittels eines ausgeklügelten Beleuchtungskonzepts gelang es, die schönen Böden, Boiserien und Marmorarbeiten an den Wänden hervorzuheben. Die Renovierung des Erdgeschosses umfasste das 15 GaultMillau-Restaurant Scala mit dem angrenzenden Marmorsaal, die Louis Bar und den Empfangsbereich mit Bädern.

Durch die Auffrischung der wertvollen Holzarbeiten und Marmorwände konnte die historische Integrität der Räume er­­halten werden. Die Herangehensweise der Innenarchitekt:innen zeigt sich darin, heute entworfene und gefertigte Möbel in die exquisite Kulisse zu integrieren und so eine nahtlose Verbindung zwischen Neu und Alt herzustellen.



Restaurant Scala und Art-Déco-­Marmor-Saal
Um den ursprünglichen Charme des Art-Déco-Gebäudes zu erhalten, wurde mit grosser Sorgfalt das neue Farbkonzept ausgewählt, das sich harmonisch mit den vorhandenen Elementen verbindet. Im Restaurant sind dies sanfte Rosa- und Aquagrüntöne sowohl für die Stoffe als auch für die massgefertigten neuen Tische aus Marmor. Der Farbton der Marmor­tische wurde im Festsaal mit dem mar­kanten Kamin aus dunkelgrünem Stein weitergezogen. Tische mit Bronzeguss-Füssen und Marmorplatte samt massgefertigten Bänken in den Nischen verbinden den vorderen Raum mit dem anschliessenden grossen Marmor-Saal.

Die vielseitige Einsetzbarkeit der Möbel war eines der Hauptziele für das Restaurant. Der grosse Mitteltisch dient als Frühstücksbuffet, während tagsüber Gruppen an einem Gemeinschaftstisch ihre Mahlzeiten teilen. Die grünen Sideboards dienen morgens als Frühstücksplatz und tags­über als elegante Konsolen.



Die Louis-Bar und Hemingway-­Rum-Lounge
Die Louis-Bar erfuhr eine grundlegende Umgestaltung, mit einem neuen Tresen, einer neuen Back-Bar und neuen Möbeln. Es gelang so, den vorher etwas düsteren und dunklen Raum in eine helle und ein­ladende Atmosphäre zu verwandeln und so eine lebendige und ansprechende Um­­gebung zu schaffen. Die Bar verdankt ihren Namen dem legendären Jazztrompeter Louis Armstrong, Jazz und Blues bieten schliesslich die perfekte Kulisse für ein sanftes Eintauchen in die Welt der Whiskeys.

Im Gegensatz dazu strahlt die Hemingway Rum & Cigar Lounge ein dunkleres, gemütliches Ambiente aus, das durch dunkles Grün sowie Camelbeige mit bronzefarbenen Akzenten einen maskulinen Touch erhält. Speziell angefertigte Lederbänke, Tische und eine Bar tragen zum unverwechselbaren Look bei, während bequeme Maxalto-Loungesessel das Am­­biente bereichern.



Die neuen Zimmer und Suiten
Ina Rinderknecht verantwortet auch die Renovierung von 26 Zimmern, darunter fünf Suiten, die zur Zimmerkategorie «Deluxe» des Hotels gehören. Dank dieser Renovation wurde das renommierte Hotel am See zur international beliebten Boutique-Destination in einer der attraktivsten Ecken der Schweiz. Die Expertin für Hotel- und Gastgewerbe-Innenarchitektur entwarf auch hier ein umfassendes Raumkonzept samt Renovierung. Es gelang ihr, mit massgefertigten Möbeln und edlen Materialien in einer ausgesuchten Palette von Pastelltönen ein entspanntes mo­­dernes Ambiente zu schaffen. Während Nuancen der Hotelfassade hervorgehoben werden, geben zarte Rosa-, Blau- und Grüntöne die ruhige und beruhigende Atmosphäre der Umgebung des Hotels wieder – von den Blautönen des Vierwaldstättersees bis hin zum atemberaubenden Blick auf die majestätischen Schweizer Alpen. Inspiriert durch den Stil der Jahrhundertwende, der die Identität des Hotels prägt, sind die Zimmer mit historischen und doch zeitlosen Designelementen ge­­schmückt, die die Schönheit des Alten und eine lyrische Interpretation des da­mali-gen Bohème-Lifestyles wiedergeben. Die ge­­konn­­te Balance zwischen klassischer Schönheit und einem Hauch Modernität wirkt frisch, sophisticated und zeitlos zugleich.

Alle Möbel sind Massanfertigungen, in einer Mischung aus Gemütlichkeit und Raffinesse. Die Lounge-Bereiche in den Suiten sind mit ausgesuchten Sesseln, Beistelltischen oder Sofas ausgestattet, deren geschwungene Formen und luxu­riöse, taktile Stoffe den gewünschten ­Komfort bieten. Die mit einer Struktur­tapete in Rosanuancen von Philipp Jeffries bezogenen Wände sowie Kissen mit schimmernden Stoffen von Dedar unterstreichen die Art-Déco-Design-Elemente. Der traditionelle Fischgrät-Fussboden wurde durch ein modernes Bodenmuster in warmem Eichenholz ersetzt. Dazu passen die Bronze-Akzente der zierlichen Leuchten und Verzierungselemente. Den letzten, aber wichtigen Akzent setzten Kunstwerke in limitierter Auflage von Soo Burnell. Ein Kunstfotograf, dessen ruhige Pastelltöne alle Elemente des Designs zusammenführen und das ätherisch wirkende Ambiente betonen.

Die Bäder sind mit modernen Mosaik­böden ausgestattet, die, neu interpretiert, an historische Fliesenböden erinnern und vom italienischen Hersteller Bisazza ­produziert werden. Deren geometrische Muster und sanfte Pastelltöne sind auf das übrige Farbkonzept abgestimmt und orientieren sich an den historischen Elementen der ursprünglichen Gestaltung des Hotels. Die Wände mit den weiss schimmernden glasierten Fliesen tragen den Waschtisch von Kartell by Laufen mit dazu passenden Armaturen im Farbton «Warm Sunset» von Grohe.

Die nächste Etappe der Zimmerrenova­tionen ist bereits in Planung. Das neue Designkonzept wird auf rund fünfundzwanzig weitere Räume im zweiten und dritten Obergeschoss angewendet. Die Umsetzung ist auf Ende 2026 geplant.



Angekommen im 21. Jahrhundert
Zeitgleich mit dem Bau des Gebäudes ­entstand damals eine hoteleigene Standseilbahn, die die Gäste von der Seepro­menade direkt in die Hotellobby brachte. Heute bedienen die ersten drei Statio­nen die Schweizerische Hotelfachschule Luzern. Hier wurden und werden Gene­rationen junger Menschen in Hospitality Management, mit Hotellerie-Gastronom oder Bachelor of Science in Hospitality Management unterrichtet. Eine mehrsprachige Ausbildung für fast 300 Studierende jährlich aus vielen Nationen weltweit.

Die Stationen vier und fünf gehören zum Hotel, Nummer fünf bringt Gäste direkt zur Rezeption. Das Art-Déco-Hotel Montana Luzern wird heute nicht nur von den traditionellen internationalen Gästen geschätzt. Auch junge Luzerner:innen ­leisten sich für Feiern die Suiten und ­be­­suchen die regelmässigen Events wie «Kitchen Club» oder die Jazz-Abende in der Bar. Man spüre, so Franziska Zurmühle, Mitglied der Geschäftsführung, dass der Spagat zwischen modernem ­Boutique- und Grand-Hotel perfekt ge­­lungen sei und man mit dem «neuen» Hotel mit langer Geschichte eine deutlich verjüngte Klientel willkommen heissen könne.

hotel-montana.ch
ina-rinderknecht.ch


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