Das richtige Weinglas

Das richtige Weinglas

Zwiesel Glas steht seit mehr als 150 Jahren für gelebte Leidenschaft und kompromisslose Qualität in Glas. Am Hauptstandort in Zwiesel und in der Glasmanufaktur in Ungarn produzieren rund 800 Mitarbeiter:innen ­jährlich bis zu 60 Millionen Kristallgläser mit einem unverwechselbaren Klang. Der Glashersteller wurde 2024 zum siebten Mal in Folge als «Weltmarktführer Champion» im Segment «Kristallglas für gehobene Hotellerie und Gastronomie» ausgezeichnet. 

Wir haben Lisa Müller, Director Brand & Product Management bei Zwiesel Glas, drei Fragen zum Thema Weinglas gestellt.



Zuerst ganz allgemein: Was macht ein gutes Weinglas aus?
Das richtige Glas ist essenziell, um das volle Potenzial eines Weins oder Champagners zu entfalten. Oder anders formuliert: Das falsche Glas kann einen guten Wein fad oder im schlimmsten Fall sogar nahezu ungeniessbar machen, beispielsweise weil durch die Form des Kelchs nur der Alkoholgeruch und -geschmack auf unsere Rezeptoren trifft. Ein Glas ist nicht einfach nur ein Gefäss – es ist ein Instrument, das die Aromen, die Textur und den Geschmack eines Getränks lenkt und verstärkt. Die Glasform sollte daher auf die Charakteristik der jeweiligen Rebsorte oder des Schaumweins abgestimmt sein. Hier spielen Faktoren wie Wandstärke, Glasgrösse und Mund­randdurchmesser eine grosse Rolle.

Welche Art Wein passt in welches Glas bzw. warum sind passende Gläser so wichtig?
Das Glas hat Einfluss auf die sensorische Wahrnehmung und die chemischen Eigenschaften des Weins. Weingläser sind so gestaltet, dass sie die Aromen des Weins optimal zur Geltung bringen – Rotwein braucht beispielsweise Platz zum «atmen». Durch die Glasform kann gesteuert werden, wo die Aromen schliesslich im Mund und in der Nase auftreffen: Auf der Zunge schmecken wir nur süss, sauer, bitter und ­salzig. Alles andere kommt über die Nase, wie beispielsweise Erdbeeren oder Kirschen oder typischerweise Paprika bei einem Riesling. Ausschlaggebend für den perfekten Weingenuss sind neben der Glasform, die Enge oder Weite der Öffnung und die Länge des «Kamins». Damit bezeichnet man den ­Glasabschnitt zwischen Glasrand und «Schulter», dem unteren Teil des Glases oberhalb des Stiels. Zusammengefasst: Die Schulter reguliert, wie sich der Wein im Glas entfaltet und der Kamin, wie der Wein im Mund auftrifft und welche Rezeptoren er in Mund und Nase anregt. Wir haben mit «Simplify» eine Glasserie entwickelt, bei der nicht die Farbe des ­Weines entscheidend für die richtige Wahl des Glases ist, sondern seine Aromen. «Simplify» besteht aus vier Weingläsern und einem Sektglas und macht Weingenuss ganz unkompliziert.

Welche Art Glas sollte man zum Beispiel für Champagner verwenden?
Schaumwein ist ein sehr vielseitiges Produkt, das in seiner Struktur besonders sensibel ist. Früher wurde Champagner hauptsächlich in schmalen, hochgezogenen Flöten oder flachen Champagnerschalen serviert. Beide Glasformen haben jedoch ihre Vor- und Nachteile: Während die Flöte die Perlage erhält, können sich die Aromen nicht voll entfalten. Die Champagnerschale lässt die Bubbles hingegen schnell entweichen. 

Heute empfehlen wir ein eher tulpenförmiges Glas oder eine spezielle grosse Kelchform. Diese Gläser haben eine breitere Schulter und verjüngen sich leicht nach oben, was den Champagner atmen lässt und die Aromen besser zur Geltung bringt. Das Champagnerglas aus unserer handgefertigten Serie «The Moment» ist die Quintessenz aus den bislang bekannten Formen: Schale, Flöte und Tulpe: Das Oberteil besteht aus einem bauchigen Kelch, der sich nach oben hin verjüngt, um sich am Mundrand wieder zu öffnen. Die Aromen des Champagners werden gebündelt, kon­zentriert emporgehoben, um schliesslich optimal an Gaumen und Nase herangetragen zu werden.

Lisa Müller, Director Brand & Product Management bei Zwiesel Glas.
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