Wie verdient man Geld mit Hotelrestaurants?

Wie verdient man Geld mit Hotelrestaurants?

Erfolgreiche Hotelgastronomiekonzepte



Jeder Hotelier weiss es: Mit der Gastronomie lassen sich in der Hotellerie keine lukrativen Gewinne erzielen. Doch aufgepasst: Es gibt Restaurantkonzepte in Hotels, die nicht nur trendig und innovativ sind, sondern auch finanziell Erfolg versprechend. Vier Beispiele, ermittelt von der Treugast Solutions Group.


Die Treugast Solutions Group hat sich aktuelle Hotelrestaurantkonzepte angeschaut und kommt zu dem Schluss: «Jung und hip statt alt und verstaubt.» Die Benchmarks der Branche hätten sich in den vergangenen Jahren zu beliebten Szenetreffs für Gäste und Einheimische entwickelt. «Innovative kulinarische Konzepte beleben öffentliche Bereiche in Hotels und sorgen für zusätzlichen Umsatz.» Durch die zunehmende Spezialisierung und Professionalisierung der F & B-Abteilungen sei derzeit ein grosser Umbruch im Markt spürbar. Angebote für den lokalen Markt Am Beispiel der Hotelmarken Leonardo Hotels, Rilano Hotels & Resorts, H-Hotels-Gruppe und 25hours Hotels zeigt der unabhängige Branchenexperte, wie eigens entwickelte F & B-Konzepte, aber auch der Zukauf von externem Know-how zum Erfolg führen können. Treugast betont: Hotels dürfen ihr Gastronomieangebot nicht mehr ausschliesslich an den Bedürfnissen der Haus- und Tagungsgäste ausrichten, sondern müssen auch als Stand-alone-Konzept am lokalen Markt funktionieren. Erfolg dank Franchisemodell? Treugast-Chef Michael Lidl: «Im Kampf um die besten Projekte haben Hotelmarken mit hoch profitablen F & B-Konzepten einen enormen Wettbewerbsvorteil. Wenn der Pachtzins nicht nur durch die Logiserlöse, sondern zum grossen Teil durch die F & B-Abteilung erwirtschaftet wird, lassen sich auch höhere Pachten pro Zimmer darstellen. Das Franchisemodell ist eine Möglichkeit, bei der Hotelgesellschaften vom Know-how-Transfer, von der Anziehungskraft der Marke in der Kunden- wie Mitarbeiterakquise sowie von Skaleneffekten der System­gastronomen profitieren können.» Beispiel Leonardo Hotels Leonardo Hotels betreiben weltweit rund 200 Hotels, die meisten davon verfügen über eine eigene Gastronomie. «Trotz dieser enormen Zahl hat Leonardo Hotels verstanden, dass die Zusammenarbeit mit einem Gastrospezialisten sinnvoll sein kann und wertvolle Erfahrungen mit sich bringt», sagt Michael Lidl. Burger- und Cocktailkreationen der Marke «Hans im Glück» geniessen Gäste beispielsweise im NYX Hotel München. «Beide Konzepte ergänzen sich perfekt», so Jan Heringaweiter. «Zum trendigen Design und zur coolen Atmosphäre des NYX passt die erfolgreiche Systemgas­tronomie von ‹Hans im Glück› hervorragend. Wir haben das bestehende Konzept um ein Frühstücksangebot, DJ- und Livemusik erweitert. Die Kooperation haben wir hier in Form einer Franchise. Wir betreiben das Restaurant selbst. Das ist für uns wichtig, um auch die System­gastronomie kennenzulernen.»




















«Zum Essen von ‹Neni› gehört immer das teilende, leidenschaftliche Moment.» Bernd Gieske






















Beispiel Rilano Hotels & Resorts Ganz eigene Wege gehen die Rilano Hotels & Resorts. Sie verfolgen zwei innovative F & B-Konzepte. Um den oft beklagten Umsatzverlusten im F & B-Bereich entgegenzuwirken, hat die Hotelgruppe schon früh mit der Entwicklung eigener Konzepte begonnen und darüber hinaus Coffee-Fellows-Filialen in die Limited-­Service-Hotels der Marke Rilano 24/7 integriert. Ein eigens entwickeltes Konzept ist das «Mamma Minuti Fresh Food & Coffee», das mit frisch zubereiteten Pastagerichten und kleinen italienischen Spezialitäten für Genuss und eine gesunde Ernährung im hektischen Alltag steht. Das zweite selbst entwickelte Konzept, «Vitello Grill & Seafood», wird individuell an die Architektur des jeweiligen Hauses angepasst und setzt auf den anhaltenden Trend der hochwertig gegrillten Lebensmittel. Beispiel H-Hotels-Gruppe Ebenfalls aus der eigenen Ideenschmiede stammen die F & B-Konzepte der H-Hotels-Gruppe. Mit «Gaumenfreund» haben sie einen eigenen Catering-Service ins Leben gerufen, der innovative Food- und Eventkonzepte für Business-, Incentive- und Unterhaltungsserien anbietet. «‹Gaumenfreund› wurde gleichzeitig mit der Umstellung der Hotels auf unsere eigenen Marken entwickelt», sagt Oliver Marzahn von der H-Hotels AG. Dazu Treugast: «Die Etablierung eines Catering-Service bietet eine sinnvolle Ergänzung, da zum Beispiel im Bereich Tagung und Events wertvolle Synergien genutzt werden.» Beispiel 25hours Hotels Die F & B-Konzepte von 25hours Hotels machen nach Treugast-Einschätzung einen wichtigen Erfolgsfaktor der Marke aus. «Mit der besonderen Küche des ‹Neni› setzen sie auf sympathisches Chaos», sagt Bernd Gieske, Direktor F & B bei 25hours Hotels. Der kulinarische Kosmos der leidenschaftlichen Gast­geberin und Köchin Haya Molcho passt perfekt zur Hotelgruppe, welche die Restaurants im Eigenbetrieb führt. In derzeit sieben Häusern geniessen Gäste israelische Gerichte, die um nationale Inspirationen aus der persischen, französischen oder indischen Küche erweitert werden. «Zum Essen von ‹Neni› gehört immer das teilende, leidenschaftliche Moment», sagt Bernd Gieske. «Unzählige Teller mit den leckersten Krea­tionen aus der Küche kommen bunt gemischt auf den Tisch. Töpfe, Schalen und Schüsseln werden ganz unprätentiös direkt vom Herd serviert. Keine andere Hotelmarke hat es verstanden, die F & B-Abteilungen nicht als notwendiges Übel, sondern als Alleinstellungsmerkmal erfolgreich in Szene zu setzen», betont Michael Lidl.



Neni Restaurant im 25hours Hotel Zürich West. Der kulinarische Kosmos der leidenschaftlichen Gastgeberin und Köchin Haya Molcho passt perfekt zur Hotelgruppe, welche die Restaurants im Eigenbetrieb führt. In derzeit sieben Häusern geniessen Gäste israelische Gerichte, die um nationale Inspirationen aus der persischen, französischen oder indischen Küche erweitert werden.
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