Fachkräftemangel: Berghotels leiden wegen Corona unter Personalknappheit

Der Branchenverband HotellerieSuisse hat in einer aktuellen Blitzumfrage Hotels zu coronabedingten Personalausfällen und zum Fachkräftemangel befragt. Mehr als zwei Drittel der Betriebe haben Mühe, alle offenen Stellen zu besetzen. Dieser Anteil ist in den alpinen Gebieten, die von der Corona-Krise insgesamt weniger betroffen waren, mit einem Anteil von 70% besonders hoch. Es ist davon auszugehen, dass mit der Rückkehr der ausländischen Gäste nach der Krise der Bedarf an Fachkräften noch weiter steigen wird.

Durch die Pandemie verschärft sich der Fachkräftemangel in unserer Branche zusätzlich. Über 10% der betroffenen Betriebe mussten Teil- oder sogar vorübergehende Komplettschliessungen vornehmen. 26% der Betriebe sahen sich zu Abstrichen bei der Qualität der Dienstleistungen gezwungen. Etwa 43% der Betriebe, welche Schwierigkeiten hatten, alle Stellen zu besetzen, mussten keine Anpassungen vornehmen.

Insgesamt sind 68% der Hotelbetriebe vom Fachkräftemangel betroffen und erwarten dadurch im Durchschnitt Umsatzeinbussen von mehr als CHF 40 000. Auf das Jahr 2021 hochgerechnet entspricht das bei rund 4500 Hotelbetrieben in der Schweiz einem Gesamtverlust von rund CHF 122 Millionen. Der durch den Fachkräftemangel verursachte Schaden wird sich zudem noch verstärken, wenn sich die Nachfrage wieder erholt.


Fehlende Hilfskräfte verschärfen das Problem Und die Situation droht sich an einer weiteren Front zu verschärfen. Die Mehrheit der Betriebe (85%) gibt an, dass es immer schwieriger wird, Hilfskräfte zu rekrutieren. Unternehmen, die ihren Fachkräftemangel bisher zumindest teilweise mit Hilfskräften kompensieren konnten, werden in Zukunft immer weniger auf diese Ressource zurückgreifen können. Es droht ein veritabler «Hilfskräftemangel».

«Unsere Branche schaut vorwärts und will dem Fachkräftemangel mit gezielten Gegenstrategien trotzen. Im Jahr 2022 rücken wir als Verband unter dem Motto «Future Hospitality» denn auch die Branchenattraktivität in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir wollen in verschiedenen Themenfeldern Impulse setzen, die zu allgemeinen Verbesserungen im Bereich der Fachkräftesicherung führen und Sie mit konkreten Massnahmen dabei zu unterstützen, Ihre Fachkräfte im Betrieb und in der Branche zu halten», so HotellerieSuisse in einer offiziellen Mitteilung.


Die Umfrage wurde von HotellerieSuisse vom 8. bis 11. Januar durchgeführt. In diesem Zeitraum haben 416 von rund 2000 Mitgliedern des Verbands Fragen zur aktuellen Lage beantwortet.


Quelle: HotellerieSuisse

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