Hygiene im Hotelbetrieb: Zwischen Anspruch und Alltag

Hygiene im Hotelbetrieb: Zwischen Anspruch und Alltag

Ein «sauberes Image» ist für Hotels von entscheidender Bedeutung, da Gäste nicht nur einen optisch gepflegten Eindruck erwarten, sondern vor allem ­hygienisch einwandfreie Bedingungen in allen Bereichen – vom Zimmer über die Lobby bis hin zum Spa-Bereich. Doch die Umsetzung ­dieser Standards ist mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden. Wir haben bei den beiden Experten Wetrok und CWS nachgefragt.

Die Experten von Wetrok und CWS be­­tonen, dass es keine einheitlichen ge­­setzlichen Hygienevorschriften gibt. Stattdessen orientieren sich Ho­­tels an branchenspezifischen Stand­­ards. Diese legen fest, wie gereinigt werden muss, einschliesslich der Verfahren und Mittel.

Die Herausforderungen im Bereich der Hygiene sind umfangreich. Es ist schwierig, in allen Bereichen des Hotels rund um die Uhr eine gleichbleibend hohe ­Hy­­gienequalität zu gewährleisten. Die verschiedenen Bereiche des Hotels stellen unterschiedliche Anfor­derungen an die Hygiene: Die Küchenbereiche beispielsweise haben andere Bedürfnisse als die Hotelzimmer. Für jeden Bereich die effektivste Möglichkeit zu finden, um hygienische Sauberkeit zu gewährleisten, gehört zu den Herausforderungen.

Eine weitere Herausforderung betrifft das Personal. Für die Umsetzung der Standards ist geschultes Personal der wichtigste Faktor. Nur so kann sichergestellt werden, dass die aktuellen Hygienestandards korrekt angewendet werden und sich ein starkes Hygiene­bewusstsein entwickelt. Selbst die beste Technik oder das effektivste Reinigungsmittel sind unwirksam, wenn das Personal nicht entsprechend ausgebildet ist. Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sind daher unerlässlich. Ein gut ausgebildetes Team ist nicht nur für die Reinigung zuständig, sondern trägt auch aktiv zu einem nachhaltigen Hygienekonzept bei.


Die Infrastruktur stellt ebenfalls eine Herausforderung dar, insbesondere bei historischen Gebäuden. Ältere Materialien, schwer zugängliche Ecken oder empfindliche Oberflächen machen spezielle Reinigungsverfahren erforderlich. Dadurch erhöht sich der Aufwand und es wird schwieriger, eine gleichbleibend hohe Hygienequalität aufrechtzuerhalten.

Zudem müssen laut CWS die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste, etwa die Erwartungen an Komfort und Privatsphäre, mit den Hygienevorgaben in Einklang gebracht werden, ohne den Aufenthalt negativ zu beeinflussen.

Zusätzlich nennen die Experten Herausforderungen wie die unregelmässige Auslastung, individuelle Gästewünsche und saisonale Schwankungen, die es zu berücksichtigen gilt.

Um Hygienestandards einzuhalten, sind laut Wetrok drei Faktoren entscheidend: ein aktuelles Reinigungskonzept mit klaren Abläufen, ein geschultes Reinigungsteam und eine vollständige Reinigungsaus­rüstung. CWS stimmt dem zu und fügt zwei weitere Punkte hinzu: die regelmässige Reinigung und Des­infektion stark frequentierter Bereiche sowie den Einsatz geeigneter Reinigungsmittel.

Massnahmen zur Verbesserung der Hygienepraxis umfassen laut Wetrok regelmässige Schulungen, ­Qualitätskontrollen und ergonomische Arbeitsbe­dingungen. Wetrok und CWS sind sich einig, dass ein stabiler Hygienestandard nur durch das Zusammenspiel aller Faktoren erreicht werden kann: die korrekte Dosierung, die Wahl des richtigen Produkts, die passende Technik, die richtige Methode und das geschulte Team. Zudem werden CWS zufolge Hygienestandards nur dann aufrechterhalten, wenn regelmässige Audits und Inspektionen durchgeführt werden und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung entsteht.

Hygiene ist ein kontinuierlicher Prozess. Ein nach­haltiger Hygienestandard entsteht in einem Hotel nicht durch punktuelle Massnahmen, sondern durch ein durchdachtes System. Hygiene ist letztlich mehr als nur Sauberkeit – sie ist eine Vertrauenssache zwischen dem Hotel und seinen Gästen.


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