Eindrückliche Rede von Accor-Chef Sébastien Bazin – In einer beeindruckenden Rede sprach Accor-CEO und Chairman Sébastien Bazin auf dem Internationalen Hospitality Investment Form (IHIF) über seine Rolle während der Pandemie und seine Pläne für den drittgrössten Hotelkonzern der Welt.
Er habe Demut und Geduld gelernt und zum ersten Mal in seinem Leben eine Situation erlebt, in der er nicht viel kontrollieren konnte, beschrieb Bazin die vergangenen 18 Monate. Extrem schwer sei ihm der 23. März 2020 gefallen, an dem er 290 000 Mitarbeitern mitteilen musste, dass ihre Hotels geschlossen würden.
«80 Prozent der Entscheidungsprozesse habe ich in dieser Zeit den Jungs an der Basis überlassen, die das besser konnten», so der Accor-CEO. Doch über den von ihm initiierten «All Heartist Fonds», für den die Shareholder auf 25 Prozent ihrer Dividende verzichteten, konnte vielen Mitarbeitenden in Ländern ohne staatliche Unterstützung geholfen werden.
Accor sei mit einem Anteil von 40 Prozent Leisure-Hotels, 40 Prozent Hotels mit Zielgruppe inländische oder regionale Business-Reisende für die Zukunft gut aufgestellt. Der 20-prozentige Anteil von Hotels mit Schwerpunkt auf internationale Business-Reisende habe ihm am meisten Kopfschmerzen bereitet, denn er schätze, dass deren Business dauerhaft um 20 bis 25 Prozent einbreche.
Auf der anderen Seite bringe die Hinwendung der Firmen zu mehr Homeoffice aber auch grosse Chancen. «Hunderte von Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Menschen werden von überall auf der Welt aus arbeiten können. Und für diese konfigurieren wir unsere Hotels als Arbeitsplätze. Geschätzte 70 Prozent von ihnen wollen nicht wirklich zu Hause arbeiten.»
Ein weiteres Highlight von Accor sei auch die Entwicklung der Lifestyle-Marken. Sie stellten inzwischen das drittgrösste Segment im Portfolio und hätten sich während der Pandemie als verhältnismässig stabil erwiesen.
Accor als Unternehmensgruppe für Augmented Hospitality zählt derzeit mehr als 5200 Hotels sowie 10 000 Restaurants und Bars in 110 Ländern, verteilt über 41 Marken. Jüngster Coup war die Ennismore-Fusion, unter deren Dach die Lifestyle-Marken des französischen Hotelkonzerns gebündelt werden.