kurz & knackig (4/22)

Hotels sind dynamische Gebilde. In ihrem Geschäft ist der Wandel eine Konstante. Neue Hotelkonzepte, neue Geschäftsmodelle, neue Angebote, neue Produkte und immer wieder neue Persönlichkeiten, die ein Haus gestalten, zeichnen die Hotelbranche aus. Aus diesen unterschiedlichsten Elemente setzt sich der Hotelier-Cocktail «kurz & knackig» zusammen.


BEATUS Hotel Merligen – das Restaurant neu gedacht

Das Haus mit eigener Schifflände am Thunersee wurde 1628 erstmals erwähnt und hat Schweizer Hotelgeschichte ge­­schrieben. Die spannendste Phase war wohl der Neubau im Stil der neuen Sachlichkeit, mit dem man 1961 das moderne Schweizer Grandhotel neu definierte. Die Epoche der 60ies war geprägt von Wasserskisportlern und Strandschönheiten. Ein Tisch in der Halle des Beatus erzählt noch heute vom Dreh des 007-Streifens «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» im Jahr 1968.


Jetzt ist erneut Neuzeit angesagt. Die Restaurationen sind von Rolf Balmer umgebaut worden – und man kann nur sagen: ungewöhnlich. Ziel des aktuellen Restaurant-Umbaus war es, die Historie zu würdigen, dabei aber den Wellness­gedanken und die Bedürfnisse des heu­tigen Gastes umzusetzen. Herausge­kommen ist ein moderner Style, der Geschichten von früher erzählt, mit vielen Hinguckern.


Rolf Balmer, der das Restaurant des ­BEATUS neu gedacht und für den Gast von heute umgebaut hat, bezieht die ­Historie des Hauses in sein neues Design bewusst mit ein. Das Ergebnis ist ein natürlich-warmtoniges Restaurant in luftig-frischer Innenarchitektur – mit komplett neu strukturierter, zentraler Buffetform. Der Umbau wurde im Sinne einer regionalen Nachhaltigkeit von lo­­kalen Handwerkern umgesetzt. mm/phg


Alma Hotel – neuer Glanz, neue Qualitäten

Wer das Alma Hotel im Züricher Seefeld von früher kennt, als es noch Ladys first hiess und ein reines Frauenhotel war, dem wird gleich auffallen: Das Haus hat mit der neuen Veranda ein Gesicht bekommen. Das Konzept «Heimat auf Zeit» bietet den Gästen eine Gemeinschaftsküche oder mehrere Arbeitsplätze. Der Träger des Hauses ist die Unternehmung «Sinn & Gewinn Hotels». Sie betreibt vier Hotels, die von Direktorin Verena Kern Nyberg geleitet werden. Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, sozialen Nutzen mit Gewinnstreben zu vereinen und will Sinn und Gewinn für alle Beteiligten schaffen.


Nach dem Umbau erstrahlt das Alma Hotel in neuem Glanz, mit neuen Qualitäten im Angebot und bei der Nachhaltigkeit (reduce, reuse, recycle). Mit dem aktuellen Umbau hat die GREGO Jasmin Grego & Stephanie Kühnle Architektur GmbH das Haus innen und aussen behutsam und doch deutlich modern verändert. Nun gibt es 16 frisch renovierte Zimmer und 2 neue Apartments. Möglich wurde die erfolgreiche Entwicklung der Sinn & Ge­­winn Hotels auch durch die gemeinnützige Stiftung compagna conviva, die die Hotelliegenschaften besitzt. Sie hat ihre Wurzeln in einer der ältesten Frauenorganisationen der Schweiz: Compagna, ehemals Verein Freundinnen junger Mädchen. mm/phg


The Chedi – Carsten Alexander Kypke Executive Chef Kulinarik

Die Kulinarik im The Chedi Andermatt hat mit ­Carsten Alexander Kypke einen neuen Executive Chef für die kulinarischen Genussmomente. Er trat die Nachfolge von Armin Egli an. Dietmar Sawyere, der das Gastronomie-Konzept im 5-Sterne-Deluxe-Hotel seit 2015 massgeblich prägt, bleibt Executive Chef des The Japanese Restaurant (1 Michelin-Stern, 17 GaultMillau-Punkte) sowie des The Japanese by The Chedi Andermatt (1 Michelin-Stern, 15 GaultMillau-Punkte). Mit Dietmar Sawyere und Carsten Alexander Kypke verwöhnt ein erfahrenes Power-Duo die Gäste mit Fine-Dining-Gerichten.


Top-Cuisinier mit Erfahrung und Passion

Im The Chedi Hauptrestaurant (14 GaultMillau-Punkte) mit vier offenen Atelierküchen, zieht jetzt der Berliner Kypke die kulinarischen Fäden. Zuletzt war er in seiner Heimatstadt als Executive Chef im Waldorf Astoria tätig und verantwortete unter anderem die Kulinarik im hoteleigenen Restaurant. Davor zeigte Kypke sein Können im 5-Sterne-Hotel Sofitel Vienna Stephansdom. In Bern war er Executive Sous Chef im Bellevue Pala


Asiatisch und schweizerisch

Carsten Alexander Kypke lernte sein Handwerk rund um den Globus. Besonders fasziniert ist er von der asiatisch inspirierten Küche. «Die asiatische Genusswelt ist mit ihren verschiedenen Gewürzen und Zubereitungsarten eine grosse Inspiration für mich. Ich freue mich, für unsere The-Chedi-Gäste authentisch asia­tische sowie europäische und klassische Schweizer Gerichte zu kreieren», sagt er. Eine Besonderheit des The Restaurant ist, dass jeweils pro Gericht ein Produkt im Zentrum steht – einmal asiatisch und einmal europäisch interpretiert.

Jean-Yves Blatt, General Manager des The Chedi Andermatt, ist überzeugt: «Mit Carsten Alexander Kypke dürfen wir einen ausgewiesenen Haute-Cuisine-Experten bei uns im Haus haben, der an der einen oder anderen Stelle auch überraschen wird.» mm/phg

1. Festival der Künste im Waldhaus Flims

Mit dem ersten Waldhaus Flims Festival der Künste feiern Spitzenkoch Tristan Brandt und Nachwuchstalent Niklas ­Oberhofer vom Restaurant «EPOCA by Tristan Brandt» zusammen mit zehn herausragenden Köchinnen und Köchen die Lust am kulinarischen Handwerk. Ergänzt wird das Spektakel vom 27. / 28. August 2022 mit Künstlerinnen und Künstlern aus anderen Sparten. Für den Bündner Direktor Riccardo Giacometti ist es der richtige Zeitpunkt, das legendäre Waldhaus Flims als Eventlocation mit fantastischem Park neu zu präsentieren.

Das Festival der Künste im Grandhotel versteht sich als Gipfeltreffen der Schweizer Sterne- und Spitzenköche mit vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern. Im Park, der bereits im 19. Jahrhundert angelegt worden war, hat es auch Platz für Kunst; seien es Malstaffeleien (Dimitri Horta, Arian Nitsche) oder ein DJ-Pult (Tanja La Croix). Der Samstagabend ist ein Warmlaufen mit einem Chefsdinner der Sterneköche Dominik Sato, Fabio Tofolon und Nico Burkhardt. Die eigentliche Festival-Premiere findet am Sonntag statt. Angekündigt sind zwölf Sterneköche aus der Schweiz und ein Top-Pâtissier. Zudem ­können die Gäste viele weitere Überraschungsmomente erwarten.

Art & Culinary Festivals sind im Trend und erfreuen sich großer Beliebtheit. Warum? Für den Initianten des Festivals der Künste im Waldhaus, Sternekoch Tristan Brandt, ist die Sache klar: «Die Gäste schätzen es, neue Eindrücke zu gewinnen und den Künstlern, wie auch den Köchinnen und Köchen, über die Schulter zu schauen. Dabei entdecken sie neue qualitativ hochwertige Produkte und Kreationen.» mm/phg


So können Fachkräfte vielleicht gehalten werden

Der Fachkräftemangel ist beinahe zur routinierten Klage in der Hotellerie geworden. Die Branchenorganisation Hotel & Gastro Union macht nun vier konkrete Vorschläge, damit ­möglichst viele Mitarbeitende gehalten werden können. An erster Stelle steht der Lohn. Er muss auf allen Stufen steigen. Zweitens: Investitionen in die Bildung und die Suche nach Berufsnachwuchs. Drittens: Bitte mehr Wertschätzung seitens der Arbeitgeber und der Gesellschaft. Viertens: Attraktivere Arbeitszeiten. Hier konkrete Details zu den Sofortmassnahmen und Forderungen:

  1. Bessere Löhne: generelle Lohnerhöhungen auf allen Quali­fikationsstufen; Würdigung der Berufserfahrung als ­lohnrelevanter Faktor; Lohnperspektiven für Mit­arbeitende; Weitergabe der Lohnerhöhungen an die Gäste
  2. Investition in die Bildung: kostenlose Aus- und Weiter­bildung; Steigerung der Anforderungen an die Berufs­bildner; mehr bezahlte arbeitsfreie Zeit für Aus- und ­Weiterbildung
  3. Besseres Arbeitsklima: fertig mit «Ich bin der Chef», mehr Wertschätzung für die Mitarbeitenden; Mitsprache statt Ansprache, das bringt eine bessere Identifikation mit dem Betrieb
  4. Flexiblere Arbeitszeiten und -modelle: grundlegend ist das Überdenken der Arbeitseinteilung und -prozesse; ­Förderung der Vereinbarkeit von Beruf, Familie, Aus­bildung und Freizeit; Dienstpläne früh bekannt geben und bessere ­Planung der ­Einsatzzeiten

Affaire à suivre von den Sozialpartner der Branche. mm/phg


Art-déco-Stil erobert die Stadt Das Hôtel Bristol Genève mit seinen 110 Zimmern ist ein Ort, an dem sich Gäste inspiriert und zu Hause ­fühlen. Nun präsentiert sich das Boutique- und Designhotel, welches seit 1971 in Familienbesitz und nur wenige Meter vom Ufer des Genfersees entfernt ist, in einem frischen Art-déco-Erscheinungsbild. ­Entworfen hat es die talentierte französische Designerin Annie Zéau. Das Interieur-­Konzept lässt das prestigeträchtige Herrschaftshaus an der Rue du Mont-Blanc luxuriös, raffiniert und etwas verspielt im klassisch-modernen Art-déco-Stil erstrahlen. Raffiniert und absolut lohnenswert sind auch die kulinarischen Krea­tionen von Küchenchef Bruno Marchal und seinem Team im mit 16 GaultMillau-Punkten ausgezeichneten Restaurant «Côté Square».

mm/phg


Neuer, edler Campus für die EHL

Nach fünf Jahren Bauzeit und Investitionen in Höhe von 250 Millionen Schweizer Franken enthüllt die EHL in den Höhen von Lausanne einen brandneuen Campus. Dieses nachhaltige und ökozertifizierte architektonische Juwel soll ein ganzheit­liches Universitätsdorf in einem ausser­gewöhnlichen Lebensumfeld bieten.


Von Studierenden für Studierende ­entworfen

Im Anschluss an eine Initiative zur parti­zipativen Mitwirkung wurden 2013 neun Architektur- und Landschaftsarchitekturschulen dazu aufgerufen, sich an den Überlegungen zum zukünftigen Campus der EHL zu beteiligen. Dies ermöglichte es mehr als 385 Studierenden aus aller Welt, an diesem Projekt zu arbeiten. Von den 100 eingegangenen Vorschlägen wurden 20 Studierende in Begleitung ihrer Lehrkräfte in die Schweiz eingeladen. Sie trafen EHL-Studierende, um ihre Er­­wartungen und Ambitionen kennenzulernen.


Entstanden ist ein neuer Campus, der von 25 000 auf 80 000 m2 erweitert wurde. Er bietet fast 1000 Betten für die Unterbringung der Studierenden und zwölf öffentlich zugängliche Verpflegungsmöglichkeiten, darunter eine gehobene Bras­serie und ein veganes Restaurant. Getreu dem Motto «ein gesunder Geist in einem gesunden Körper» bietet der Campus ­erstklassige Sporteinrichtungen wie ein 25-Meter-Schwimmbecken, einen Wellnessbereich mit Sauna und Kaltwasserbad oder auch eine Multisporthalle.


Einweihung mit Bundespräsident

Im Einklang mit den Bestrebungen der EHL im Bereich der sozialen Verantwortung fördert der neue Campus einen nachhaltigen Lebensstil und bietet ein echtes natürliches Ökosystem mit einem bio­logischen Obstgarten, etwa 300 Bäumen und 5500 Sträuchern lokaler Arten und einem grossen Lehrgarten. Der neue ­Campus wurde anfangs Juli im Beisein vom Bundespräsidenten Ignazio Cassis und dem Stadtpräsidenten von Lausanne, Grégoire Junod, eingeweiht. mm/phg


Nachhaltige Hotels fast auf Vor-Corona-Niveau

Hotels, welche sich nachhaltig positio­nieren, erholen sich schneller als andere Häuser. Dies belegen die Auslastungszahlen der Schweizer Hotellerie. Die 31 Be­­triebe der Hotelkooperation Responsible Hotels of Switzerland verzeichneten im Jahr 2021 eine Auslastung von 60,4 Prozent, womit sie bereits wieder nahezu auf dem vorpandemischen Niveau von 2019 (63,6 Prozent) sind. Der Schweizer Durchschnitt kam 2021 auf eine Auslastung von 41,4 Prozent und kann noch nicht an 2019 mit 55,2 Prozent anknüpfen.


Die nachhaltigen Hotels verzeichnen zu­­dem eine längere Aufenthaltsdauer der Gäste von 2,6 Nächten gegenüber dem Durchschnitt von 2,2 Nächten. Dies ergibt eine Auswertung des Bundesamtes für Statistik BFS im Auftrag der Responsible Hotels of Switzerland. Die Analyse wurde zum ersten Mal durchgeführt. Die Hotelkooperation Responsible Hotels of Switzerland umfasst die 31 Leadbetriebe der nachhaltigen Schweizer Hotellerie und wurde im Frühjahr 2022 als Verein gegründet. Ziel ist es, sich für die Nachhaltigkeit im Schweizer Tourismus zu engagieren und den Gästen, die einen verantwortungs­vollen Aufenthalt geniessen wollen, eine passende Lösung zu bieten. mm/phg

The Chedi feiert fünften Wine List Award in Serie

In Andermatt kann wieder gefeiert werden. Zum fünften Mal in Folge freut sich das 5-Sterne-Deluxe-Hotel 2022 über die prestigeträchtige Auszeichnung des SWISS WINE LIST AWARD, der vom Weinma­gazin VINUM – unter dem Patronat des Schweizer Sommelier-Verbands ASSP – verliehen wird. Das Sommelier-Team belegt mit den Weinkarten des The Japanese Restaurant (ein Michelin-Stern, 17 GaultMillau-Punkte) sowie des The Restaurant (14 GaultMillau-Punkte) Platz 1 für die beste Weinkarte der Schweiz 2022 in der Kategorie «Sommelier’s Best». Und dies mit der absoluten Höchstpunktzahl. Zudem gewinnt das The Chedi mit seiner Weinkarte in der Kategorie «Gourmet & Sterne» sowie «Best Sparkling Selection» und «Hochprozentiges». mm/phg



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