Wie HotelCard die Schweizer Hotellerie unterstützt

Wie HotelCard die Schweizer Hotellerie unterstützt

Die Tourismusbranche steht seit Jahren unter dem Einfluss digitaler Plattformen, steigender Kundenansprüche und dynamischer Preisstrategien. HotelCard bietet in diesem Umfeld ein alternatives Geschäftsmodell an: Ihre Kunden zahlen eine 
Jahresgebühr und erhalten dafür Zugang zu exklusiven Hotelangeboten – ganz ohne dass die Hotels selbst Provisionen zahlen müssen. Im Gespräch mit dem CEO  Claudio Grisch erfahren wir, wie sich das Unternehmen strategisch positioniert und wie es sich im Wettbewerb mit Branchengiganten behaupten will.


Welche Vorteile ziehen Hotels aus der Zusammenarbeit mit Ihnen – insbesondere im Vergleich zu Plattformen wie Booking oder Airbnb? Was macht Ihr Modell einzigartig?
Unser Modell generiert zusätzliche Bu­­chun­gen – insbesondere in Nebenzeiten – von Gästen, die das Hotel sonst womöglich gar nicht entdeckt hätten. Im Gegensatz zu Plattformen wie Booking oder Airbnb verlangen wir keine Provisionen: Die Ho­tels behalten die volle Kontrolle über Preise und Verfügbarkeiten. Viele unserer Partnerbetriebe berichten zudem, dass HotelCard-Gäste vor Ort überdurchschnittlich konsumieren – sei es im Restaurant, an der Bar oder im Spa.

Der Wegfall von Provisionen ist ein zentraler Unterschied zu anderen Plattformen. Wie wichtig ist das für die Hotels?
Sehr wichtig! Das unterscheidet uns von anderen Kanälen, sogar den staatlich geförderten. Unser Ziel war und ist es, das Reisen im eigenen Land für Herr und Frau Schweizer wieder attraktiver zu machen und damit die Schweizer Hotellerie zu unterstützen.

Wie viele Mitglieder zählt HotelCard aktuell und wie entwickelt sich diese Zahl?
Seit drei Jahren wachsen wir wieder zweistellig. Im letzten Jahr haben rund 80 000
Personen mit der HotelCard übernachtet. Die Mitgliederzahl ist etwa halb so hoch, da pro Zimmer nur eine Mitgliederschaft benötigt wird.

Welche Massnahmen werden ergriffen, um die Buchungen gezielt auf Nebenzeiten zu lenken?
Die Hotels entscheiden selbst, in welchem Zeitraum sie einen bestimmten Rabatt anbieten oder die Verfügbarkeit sperren möchten. Und HotelCard Mitglieder su­­chen gezielt nach Angeboten mit 30 % und 50 % Rabatt, welche meistens in Rand­zeiten angeboten werden. Dank direkter Anbindung an Channel Manager und in­­telligenter Algorithmen können wir die Verfügbarkeit optimal an die Revenue-Strategie der Hotels anpassen – auch für kurzfristige Buchungen.

Wie unterstützt HotelCard strategisch die Positionierung der Schweiz
als nachhaltige Feriendestination?
Wir sehen uns durchaus als Gegenentwurf zu Easyjet, AirBnB und Co. und möchten die Leute dazu animieren, ihre Freizeit wieder vermehrt in Schweizer Hotels zu verbringen, statt jedes zweite Wochenende nach London oder Barcelona zu fliegen. Dazu arbeiten wir auch mit Influencern zusammen und versorgen unsere Mitglieder laufend mit spannenden Ausflugstipps.

Wie werden Hotels auf HotelCard ­aufmerksam gemacht?
Vieles läuft inzwischen über Empfehlungen – vor allem von Revenue-Management-Berater:innen, die unser Modell als sinnvolle Ergänzung zu Booking & Co. schätzen.

Gibt es eine Obergrenze für die Zahl an Partnerhotels und wie wird die Qualität der Hotelportfolios sichergestellt?
Ja, wir haben uns eine interne Obergrenze von rund 500 Hotels gesetzt, damit alle Regionen abgedeckt sind und die Qualität stimmt. Wir trennen uns auch konsequent von Partnern, bei denen die Zusammen­arbeit nicht passt.

Im Mai lancierte HotelCard mit ­Cornèrcard ein neues Flash-Sales-Modell, wie unterscheidet sich das neue Flash-Sales-Angebot strategisch von bestehenden Platt­formen wie QoQa, abgesehen von der tiefen Kommission?
Unser Angebot richtet sich an einen geschlossenen Nutzerkreis, nämlich an Cornèrcard-Kreditkarteninhaber. Das ist ein zahlungskräftiges Publikum, oft mit Gold- oder Platinum Card, keine jungen Schnäppchenjäger. Ein weiterer Unterschied sind die Buchungsprozesse: Wir ­setzen auf automatisierte Abläufe und machen den Kundensupport selbst. Das reduziert den administrativen Aufwand für die Hotels drastisch.

Welche Kriterien müssen Hotels ­erfüllen, um am Flash-Sales-Angebot teilnehmen zu können? 
Angesprochen sind vor allem Vier- und Fünf-Sterne-Häuser, die ein hochwertiges Gästeerlebnis bieten und attraktive Pack­ages schnüren können. Uns geht es darum, bei den Kunden Emotionen zu wecken – der Preis allein ist nicht ausschlaggebend.

Welche Rolle spielt Cornèrcard in der Zusammenarbeit?
Cornèrcard übernimmt die Bewerbung der Hotelangebote. Als eine der grössten He­­raus­geberinnen von Kreditkarten in der Schweiz verfügt sie über eine grosse Reichweite – auch Diners Club und Bonuscard gehören zur Gruppe. HotelCard kümmert sich im Hintergrund um die technische Abwicklung und sorgt dafür, dass sowohl Hotels als auch Kundinnen und Kunden eine reibungslose Buchungserfahrung haben.

Wo sehen Sie HotelCard in fünf Jahren?
Wir werden unser Ökosystem stetig weiterentwickeln – sei es durch neue Angebote wie das Flash-Sales-Modell oder noch bessere Revenue-Management-Lösungen mithilfe von KI. Ziel bleibt: Hotels sollen unkompliziert Leerzimmer verkaufen können, und Gäste finden inspirierende, faire Angebote in der Nähe.

Claudio Grisch, CEO von HotelCard

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