Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür und eigentlich geht nun die Wintersaison so richtig los. Doch wieder dominiert die Corona-Pandemie das Geschehen. Wie stellt sich die Lage in Österreich, der Schweiz und in den südlichen Wintersportregionen in Deutschland dar? Ein Überblick der deutschen Hospüitality-Fachzeitung AHGZ.
Zwar liegt im deutschen Bundesland Bayern bislang ohnehin nicht überall in den Wintersportgebieten genug Schnee für den Pistenspaß. Doch davon abgesehen kämpfen die Menschen im Freistaat derzeit mit besonders hohen Infektionszahlen, damit verbundenen scharfen Corona-Maßnahmen. Zumindest auf der Zugspitze sind derzeit 7 von 11 Pisten geöffnet.
Für das beliebte Skigebiet gelten derzeit folgende Corona-Maßnahmen:
* 2G-Plus-Nachweis für Skilifte (geimpft/genesen + negativer Test)
* Reduzierung der Liftkapazität
* Online-Shop für Skipässe
* FFP2-Masken-Pflicht in Seilbahnen und Innenräumen
* 2G-Nachweis für Restaurants und Hotels (geimpft, genesen)
* Tägliche Desinfektionsmaßnahmen
* Limitierte Zahl an Tagestickets
Die gleichen Regeln gelten etwa auch für das Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand. Hier ist jedoch momentan nur eine Piste von 27 geöffnet (Quelle: www.skigebiete-test.de). Die übrigen Skigebiete werden noch als geschlossen angezeigt, etwa das Gebiet Oberjoch Bad Hindelang – hier soll der Betrieb aller der Bergbahnen ab 17.12. starten, erste Bahnen gehen schon am Wochenende um den 11.12. in Betrieb.
Schwierigkeiten durch verschärfte Regeln
Angesichts der scharfen Auflagen für Seilbahnen und Liftanlagen warnt der Dehoga Bayern: „Für viele Beherbergungsbetriebe in Südbayern ist die Weihnachtssaison damit massiv in Gefahr“, so Thomas Geppert, Hauptgeschäftsführer des Dehoga Bayern. „Die verschärften Regelungen in den Seilbahnen bringen auch unsere Betriebe in enorme Schwierigkeiten“, so Geppert weiter. Die Bestimmungen schrecken viele Skifahrer ab. Daher der dringende Appell an die Staatsregierung bei den Vorgaben nachzubessern.
Österreich: Start trotz Lockdown
In Österreich hingegen sind einige Wintersportgebiete trotz Lockdown – er gilt derzeit für alle bis 12. Dezember – gestartet. Allen voran der zu Beginn der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen geratene Ort Ischgl. Eindreiviertel Jahre standen die Skilifte in Ischgl still. Skifahren und Natur sollen nun mehr in den Vordergrund rücken. "Wir wollen Gäste haben, die das ganze Equipment in Anspruch nehmen", sagt Bürgermeister Werner Kurz. "Skifahren, essen – und vielleicht dann noch etwas trinken." Aber nicht wie früher. Da seien manche mit Alkohol in der Hand durch die Straßen gezogen. "Das ist jetzt nicht mehr erlaubt." Auf öffentlichen Plätzen gilt ein Alkoholverbot.
An der Seilbahn hat Anna Kurz, Junior-Chefin des "Fire and Ice", anstatt Restaurant und Bar einen Kiosk aufgemacht – To-go-Verkauf ist erlaubt. Vor dem Lockdown sei das Hotel ihrer Familie fast ausgebucht gewesen. "Wir haben sehr viel Stammgäste." Nun gebe es auch Stornierungen. Viele in Österreich fürchten, dass Gäste in die Schweiz ausweichen, wo Hotels offen sind und an den Liften nicht einmal 2G gilt.
PCR-Test bei Einreise in die Schweiz
Doch auch die Schweiz kämpft mit hohen Corona-Infektionszahlen. In einigen Schweizer Skigebieten, etwa in Zermatt oder Saas-Fee, ist der Skibetrieb dennoch bereits angelaufen. Die meisten anderen Gebiete wollen bis Mitte Dezember in die Saison starten. In vielen Regionen gilt Maskenpflicht in geschlossenen Bahnkabinen und den Innenräumen von Stationen.
Zudem wird fast überall in den Bereichen des öffentlichen Lebens etwa in Innenräumen von Restaurants oder in Clubs und Bars ein Covid-Zertifikat benötigt (Nachweis geimpft, genesen, negativ getestet). Und es steht Gastgebern frei, ob sie nur Geimpfte und Genesene beherbergen oder bewirten. Bei einer Entscheidung für 2G entfallen in der Regel sämtliche Beschränkungen wie Maskenpflicht. Dennoch lohnt sich der Blick auf die Tourismus-Seiten der Kantone oder Ski-Gebiete, denn es gibt regional unterschiedliche Regeln.
Seit einiger Zeit steigen in der Schweiz die Corona-Infektionszahlen an. Zuletzt wurden 9975 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet (Stand: 8.12.). Im Zuge dessen hat das Land die Einreisebedingungen verschärft. Seit dem 4. Dezember gilt bei sämtlichen Einreisen in die Schweiz eine PCR-Testpflicht für alle. Sämtliche Einreisenden müssen demnach einen negativen PCR-Test vorlegen können. Ein zweiter Test muss zwischen dem vierten und siebten Tag nach der Einreise durchgeführt und das Ergebnis dem zuständigen Kanton gemeldet werden. Ausnahme: Ausflügler mit Wohnsitz in Bayern und Baden-Württemberg benötigen weder Einreise-Formular noch negativen Test. Das gibt auch für Reisen im Grenzgebiet. Wer also nach Lindau, Konstanz, Feldkirch (Österreich) oder Domodossola (Italien) reist, benötigt keinen Test.
Darüber hinaus ist die Schweiz derzeit in Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuft. Das bedeutet, dass Reiserückkehrer, die weder geimpft noch genesen sind, in eine 10-tägige Quarantäne müssen und sich frühestens nach 5 Tagen freitesten können.