Hotelbetriebe in Bergregionen sind zum Teil infrastrukturell veraltet, ausserdem besteht beträchtlicher Investitionsstau. Vielen Beherbergungsbetrieben im alpinen Raum fehlen jedoch die nötigen finanziellen Mittel für grosse Investitionen. In der Schweiz sind zahlreiche Förderungsprogramme vorhanden; die Fördergelder auszulösen, ist allerdings nicht einfach.
Kapitalbeschaffung: Ablauf und Tipps
Die Diplomarbeit bietet kleinen bis mittleren Hotelbetrieben in Berggebieten eine Übersicht von Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung. Die Arbeit versteht sich als konkrete Wegleitung dafür, wie Hotelbetriebe Kapital für ihre Projekte beschaffen können. In der Erneuerung von Unterkünften in den Bergen liegt grosses Potenzial, denn die Zielgruppe für diese Beherbergungsbetriebe wächst.
Die Arbeit zeigt die Quellen von Fördergeldern auf. Ausserdem wird darauf hingewiesen, wie essenziell eine gewissenhafte Vorarbeit seitens der Betriebe für die Kapitalbeschaffung ist und wie wichtig eine Zusammenarbeit zwischen ähnlichen Betrieben ist. Aufgrund ihrer Recherchen kommt die Autorin zum Schluss, dass es nicht an Fördergeldern für Investitionen bei Hotelbetrieben in Berggebieten mangelt. Die Herausforderung für die Betriebe ist jedoch, Anfragen bei den unterschiedlichen Kapitalgebern zu platzieren.
Das Umfeld eines alpinen Beherbergungsbetriebes ist häufig emotional stark engagiert. Hier Unterstützung anzufragen, kann sich lohnen. Auch fühlen regionale Banken eine volkswirtschaftliche Verantwortung und unterstützen Betriebe vor ihrer Haustüre mit Krediten, obschon die Hotellerie als Risikobranche eingestuft wird.
Interessengemeinschaft für Berghotels gründen
Die Hotellerie ist eine sehr gut vernetzte Branche. Trotzdem fehlt den Betrieben oftmals die Zahlenbasis, wenn es darum geht, Benchmark-Zahlen für mögliche Kapitalgeber zusammenzutragen. Kleine Berghotels würden daher von einem Zusammenschluss und einem Wissensaustausch in Form einer Interessensgemeinschaft (IG) oder der Gründung eines eigenen Labels profitieren. Ein konstruktiver Austausch würde die Umsetzung von Projekten erleichtern. Im Nachgang könnten die entstandenen Beziehungen beibehalten werden, um Synergien zu nutzen, Erfahrungen auszutauschen und um weiterführende Zusammenarbeit zu betreiben.
Die Umsetzung von Investitionsprojekten ist eine langwierige Angelegenheit. Die Devise sollte also lauten: Spass haben am Projekt, am Verhandeln und an der Fleissarbeit, die Leidenschaft für das Projekt weitergeben und auf Investoren und Partner übertragen. Was gibt es denn am Ende Schöneres, als sein eigenes Investitionsprojekt zu verwirklichen und eines Tages die Neueröffnung feiern zu können?
Die Stiftung Hans Schellenberg, unter Verwaltung der VDH - Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure, hat diese Arbeit veröffentlicht, um sie der Branche zur Verfügung zu stellen. Für einen kleinen Unkostenbeitrag von CHF 20.- kann sie im VDH-Shop bezogen werden: www.shop.vdh.swiss