Die Rückkehr der europäischen Gäste sowie die grosse Nachfrage durch Einheimische füllten die Unterkünfte über Weihnachten und Neujahr besonders im Berggebiet. Der Wärmeeinbruch mit Regenwetter hatte jedoch einen negativen Effekt auf das Geschäft mit den Tagesausflügen. Dies sind die ersten Eindrücke der Schweizer Tourismusbranche in einer Pulsmessung durch Schweiz Tourismus (ST).
Das Buchungs- und Reservationsverhalten ist nach wie vor sehr kurzfristig und abrupten Wellen unterworfen. Absagen aufgrund von epidemiologischen Unsicherheiten sind häufig, Spontan- und Last-Second-(Wieder-)Buchungen jedoch ebenso. Besonders Unterkunftsanbieter in den Berggebieten melden erneut treue Schweizer Gäste, die Rückkehr von deutschen, französischen, englischen sowie weiteren Touristinnen und Touristen aus ganz Europa.
Ein gewisser Optimismus ist daher zu spüren. Im Vergleich zu den Feiertagen im letzten Pandemiewinter dürften vor allem aufgrund der Gäste aus dem Ausland zwischen 10% und 15% mehr Übernachtungen gebucht worden sein. Das ist zwar weniger, als dass es die Branche im November letzten Jahres noch erhofft hatte, aber doch immerhin schon rund 90% des Wertes der Festtage 2019. «Die europäischen Gäste sind wieder da. Die Schutzmassnahmen haben sich einmal mehr bewährt», so die Einschätzung von Hotelier Josef Russi vom Hotel La Cruna in Sedrun (GR). Auch im Berner Oberland freut man sich: «Teurere Zimmer sind zuerst weg, viele Familien. Neu bei uns sind Gäste aus Spanien und Skandinavien», erklärt Direktorin Andrea Sprenger vom Golfhotel Les Hauts de Gstaad.
Schweizer Tagesgäste zurückhaltend
Einen kleinen Dämpfer mussten die Bergdestinationen aber aufgrund des Regen- und Tauwetters vor allem über Neujahr im Bereich der Tagesgäste verzeichnen. Diese verzichteten oft auf Kurzausflüge in die Berge. Es zog sie aber trotzdem ins Freie: sie waren zahlreich anzutreffen in Ausflugsrestaurants in Stadtnähe. Mit besseren Wetter- und Schneeverhältnissen hätten in einigen Bergdestinationen wohl sogar neue Rekorde aufgestellt werden können, z.B. in der Melchsee-Frutt (OW). Dazu Daniel Dommann, Geschäftsführer Sportbahnen Melchsee-Frutt: «Ohne die Wetterkapriolen wäre dies wohl der beste Dezember der letzten zehn Jahre geworden».